Sensationell: Das Football-Team Neu-Ulm Spartans steht im dritten Jahr nach der Aufnahme des Spielbetriebs zum dritten Mal in der Relegation zum Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Diesmal winkt die 2. Bundesliga (GFL II). Platz 2 in der Abschlusstabelle der Saison ist den Neu-Ulmern schon nicht mehr zu nehmen. Sie wollen aber am nächsten Samstag (1. August) unbedingt gewinnen, um damit Südmeister zu werden. Dann würde nämlich das erste Aufstiegsspiel auswärts stattfinden, in Gießen, bei den Golden Dragons, die als Zweiter der Regio Mitte bereits feststehen. Zu einem regelrechten Endspiel würde es dann wieder beim Rück-Match im heimischen Dietrich-Lang-Stadion kommen.
So ähnlich war es ja auch in den Playoffs des letzten Jahres, als der Gegner Burghausen Crusaders hieß. Die wurden zwar deutlich geschlagen, durften dann aber doch wegen Verzicht eines anderen Teams auch in die Regionalliga aufsteigen. Im Gegensatz zu den Spartans, die in der Regionalliga ihren unglaublichen Siegeszug fortsetzten und permanent die Tabellenführung behaupteten, konnten die Cruasaders nur zwei Mal eine Niederlage vermeiden. So kommen sie am nächsten Samstag als Tabellenvorletzter zum Primus nach Neu-Ulm.
Sollten die Spartans dieses Spiel auch für sich entscheiden können, krönen sie die Saison. Sollten sie gegen Burghausen patzen, können die derzeitigen Tabellenzweiten, Straubing Spiders, vorbeiziehen. Dann müssten sich die Spartans damit anfreunden, in der Relegation antreten zu müssen gegen Ravensburg Razorbacks, die ohne Verlustpunkt in der Regio Mitte Meister geworden sind.
Dass die Neu-Ulmer noch einmal in die prekäre Situation gekommen sind, haben sie der herben, in dieser Höhe nicht erwarteten Klatsche zu „verdanken“, die sie gegen Straubing Spiders hinnehmen mussten. Dort hatte es am 18. Juli am Ende geheißen 57:28 (21:0 / 15:14 / 7:14 / 14:0). Das war die erste Niederlage nach 24 in ununterbrochener Folge gewonnener Meisterschaftsspiele. Da die Spiders in diesem Rückspiel höher gewonnen hatten als die Neu-Ulmer im Hinspiel (45:29), würde beim Punktegleichstand am Ende der Vergleich zugunsten von Straubing ausfallen.
Also waren die Spartans am vergangenen Wochenende gegen Landsberg X-Press zum Siegen gezwungen. Diese Aufgabe haben sie sehr gut bewältigt. Am Ende stand es 35:14 (14:7 / 7:7 / 14:0 / 0:0). Sollte Burghausen neuerlich geschlagen werden, bleibt der Tabellenplatz gesichert. Nur dann. Denn: So unerwartet die Spiders die Spartans geschlagen haben, so überraschend konnte sie sich auch gegen einen weiteren heißen Mitfavoriten um die Playoffs, Fursty Rezorbacks, durchsetzen. Die müssen nach einem absolut dramatischen und mit äußerst knappen Ergebnis beendeten Kampf in Straubing ihre Ambitionen wohl begraben. Die Spiders siegten mit 13:7 (0:7 / 0:0 / 0:0 / 13:7) und werden nun in ihrem letzten Spiel gegen Landsberg X-Press nicht vergeigen wollen.
Spartans-Headcoach Daniel Koch ist aber derzeit schon einigermaßen glücklich. Er hatte zu Beginn der Saison das Ziel „Playoffs erreichen“ ausgegeben. Dass dieses Ziel tatsächlich erreicht ist, war für ihn keineswegs ein Selbstläufer. Schließlich waren die Spartans jetzt in den drei Jahren jeweils Liga-Neuling. In der Regionalliga spielen etliche Teams schon mit US-Importen auf wichtigen Positionen. Und je höher die Liga, desto mehr Mannschaften, die der in der Landes- und auch in der Bayernliga noch ausschlaggebenden physischen Stärke der Spartans Adäquates entgegenzusetzen haben.
Nach dem Spiel am vergangen Samstag gegen Landsberg resümierte Cheftrainer Koch: „Nach der Niederlage in Straubing haben wir heute die richtige Reaktion gezeigt. Das Team hat konzentriert gespielt und verdient gewonnen.“ Seiner Meinung nach hätte der Sieg sogar etwas deutlicher ausfallen können, wenn kleine Fehler (Interception zugelassen, Fumble Zentimeter vor der Endzone des Gegners) vermieden worden wären. Koch räumt ein: „Man hat natürlich gemerkt, dass die Landsberger ohne ihren Stamm-Quarterback auskommen mussten. Ihr Backup hat jedoch auch ein ziemlich gutes Spiel gemacht und in der ersten Hälfte wichtige Bälle ans Ziel gebracht. Nach der Pause haben wir jedoch defensiv nichts mehr zugelassen und offensiv weiter nach vorne gespielt.“ Unter diesem Gesichtspunkt hatte gegen Ende des Matches im vierten Quarter auch weiteren Spielern Einsatzzeit gegeben und neue Positionen getestet. „Alles in allem bin ich stolz auf das Team. Wir wollten in die Play Offs und das haben wir geschafft. Jetzt haben wir es nächste Woche selbst in der Hand, eine tolle Saison mit einer möglichen Meisterschaft zu krönen“
Bürgerreporter:in:Heinz Koch aus Günzburg |
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