Vortrag / Termin: Mittwoch, 07. November 2018, 19 Uhr, im Rathaus Mücke-Ruppertenrod, Hintergasse, gegenüber der Kirche, Eintritt frei
Der BUND im Vogelsbergkreis und freiwillige Unterstützerinnen und Unterstützer wollen den Fröschen und Kröten im Ohmtal über die Straße helfen. “Wir suchen Menschen, die unsere Amphibien schützen wollen“, so Astrid Muth, die die Aktion angestoßen hat.
„Wie Amphibienschutz an der Straße funktionieren kann und mit welchen Schwierigkeiten dabei zu rechnen ist wollen wir mit natur- und tierfreundlichen Menschen aus der Nachbarschaft besprechen. Als Referenten haben wir den Diplombiologen Dr. Wolfgang Dennhöfer vom BUND eingeladen“. Kröten sind faszinierende Geschöpfe die unsere Hilfe brauchen - während ihrer Wanderung kommen sie leider zu oft unter die Räder, Astrid Muth hat das insbesondere auf der Landstraße (L3073) auf Höhe der Teiche Ortsausgang Ruppertenrod, auf der Höhe der Teiche hinter Ober-Ohmen (jeweils Richtung Ulrichstein) und bei der Kläranlage Ulrichstein beobachten müssen.
„Wir hoffen, dass es gelingt beispielsweise in Mücke-Ruppertenrod einen Amphibienschutzzaun zu errichten, der dann von Helferinnen und Helfern betreut wird. Dazu wollen wir uns anschauen, wie so ein Amphibienzaun gebaut wird und wie er betreut werden muss“, ergänzt Dennhöfer. „Außerdem zeigen wir welche Tiere wir am Zaun erwarten können. Wir freuen uns auf Naturfreundinnen und Naturfreunde, die (noch) keine „Froschprofis“ sind – denen möchten wir Interessantes und Wissenswertes über Amphibien und deren Wanderung vermitteln“.
Jedes Jahr, im Februar/März, sobald die Nächte nach dem Winter wärmer werden, wandern die Amphibien, insbesondere die Erdkröten, zurück in ihre Geburtsgewässer. Erdkröten, Frösche, Lurche und Molche sind dann unterwegs von ihren Winterquartieren, um dort ihre Eier abzulegen. Wenn ein lauer Regen einsetzt, verlassen die Amphibien ihre Verstecke in Laubhaufen und im Boden, um Weiher und Tümpel aufzusuchen, in denen sie geboren wurden. Der Weg dorthin ist gefährlich, denn viele Amphibienwanderwege kreuzen Straßen und zu Hunderten werden vor allem die Erdkröten in warmen Frühlingsnächten überfahren, ganze Straßenabschnitte gleichen dann einem Schlachtfeld. Die Kröten bezahlen mit ihrem Leben selbst wenn sie nicht von den Reifen getroffen werden. Bereits bei Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h reicht der Luftsog unter dem Auto aus, um die fragilen Amphibienlungen zum Platzen zu bringen.
„Deshalb suchen wir Menschen, die aktiv helfen wollen“, so Astrid Muth
„Besonders werden Helferinnen und Helfer gesucht, die den Zaun aufbauen und die während der Wanderzeit morgens und abends die Eimer am Krötenzaun leeren und die Tiere zählen. Die Aktion dauert von Ende Februar bis etwa Ende April. Jede Hilfe, auch zeitweise oder einmalig, ist willkommen, denn davon hängt es ab, ob wir im nächsten Jahr die Kröten retten können.“
Bürgerreporter:in:Astrid Muth aus Lautertal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.