Ein kurzfristiger Termintipp.
Wer dafür noch Zeit findet, den erwartet sicherlich eine interessante, lohnenswerte Veranstaltung.
"Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus aber sie kehrt nie zu ihm zurück. Das war schon immer ein Problem. Seit Politiker bedenkenlos so viel dieser ihnen verliehenen Macht an global operierende Wirtschafts- und Finanzriesen hergeschenkt haben, ist der Staat selbst Teil des Problems. Er ist ebenso in der Krise wie die Banken. denn mit der Macht ist es wie mit dem Geld: Sie verschwindet nicht, sondern wechselt nur den Besitzer. Und die neuen Inhaber geben sie nicht mehr zurück. Deshalb löst die Politik auch die Dauerkrise nicht. Daniela Dahn redet Klartext:
Wenn das Vertrauen in die Demokratie zurückkehren soll und auch die Fähigkeit zur ernsthaften Problemlösung, dann muss in den wichtigen Fragen die Staatsgewalt zu den Bürgern zurückkehren. Dazu ist ein neuer Eigentumsbegriff nötig, der verhindert, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Außerdem ein Staatsbegriff, der Bürgerrechte und Bürgerbeteiligung nicht als Gnadenerweis versteht, sondern als Grundrecht. Aber das müssen die Bürger selbst durchsetzen: Occupy your state! Denn mit Wählen allein ist es nicht getan. Mit dem Kampfruf "Wir sind das Volk!" hatten die Bürger der DDR die politische Wiedervereinigung erstritten. "Wir sind der Staat!" ist ein Aufruf, jetzt, ein Vierteljahrhundert später, den nächsten Schritt zu tun und die so erworbenen Freiheitsrechte nutzbar zu machen."
Freitag, 4. April 2014, 20:00 Uhr
Technologie- und Tagungszentrum (TTZ), SoftwareCenter 3, Marburg
Eintritt: frei
Moderation: Johannes M. Becker (Friedens- und Konfliktforscher / Philipps-Universität Marburg)
Veranstalter:
Kulturelle Aktion Marburg - Strömungen e.V., Rosa Luxemburg-Club Marburg, Politischer Salon (Arbeit und Leben, AG von vhs und DGB), Buchhandlung Roter Stern und mit freundlicher Unterstützung durch den Rowohlt Verlag
Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin, Journalistikstudium in Leipzig, danach Fernsehjournal-istin. Seit 1981 arbeitet sie als freie Autorin; Mitglied des P.E.N seit 1991, Gründungsmitglied des «Demokratischen Aufbruchs». Sie ist Trägerin des Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publizistik, der Luise-Schroeder-Medaille der Stadt Berlin und des Ludwig-Börne-Preises. Bei Rowohlt erschienen bislang neun Essay- und Sachbücher.
Bürgerreporter:in:Petra Schlag aus Marburg |
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