Reurbanisierung, Gentrifizierung, Ökonomisierung – so lauten die zentralen Stichworte in der aktuellen Diskussion um die Entwicklung unserer Städte, über die der Marburger Journalist und Soziologe Werner Girgert am Donnerstag, den 3. Mai auf Einladung der „Lokalen Agenda 21 Nachhaltige Stadtentwicklung“ sprechen wird.
Er geht der Frage nach, wie es um das neu erwachte Interesse am Leben in der Stadt bestellt ist und welche sozialen Folgen der Wettbewerb der Städte um die zahlungskräftigen Mittelschichten hat.
Denn während die politisch Verantwortlichen vom „Unternehmen Stadt“ schwärmen, fragen sich Betroffene immer häufiger: Wem gehört die Stadt? Können sich angesichts der vielerorts zu beobachtenden baulichen, sozialen und kulturellen Aufwertung städtischer Räume (Gentrifizierung) künftig nur noch die Besserverdienenden das Wohnen in der Innenstadt leisten, während die Armen in die Großsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus abgedrängt werden?
Werner Girgert zeigt, dass die Ökonomisierung der Stadtentwicklung auch vor Marburg nicht halt macht. Sie geht einher mit steigenden Mieten, wachsender Macht der Investoren und einer Aushöhlung der lokalen Demokratie, wenn für die Entwicklung der Stadt folgenreiche Entscheidungen immer häufiger in intransparenten Netzwerken ausgehandelt werden.
Der Vortrag findet ab 19.30 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal, Barfüßerstraße 50, statt.
Zur Person:
Werner Girgert ist Journalist und Soziologe. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Themen der Stadtentwicklung. Sein besonderes Interesse gilt dabei den Folgen der Globalisierung, der Gentrifizierung und der zunehmenden sozialen Spaltung in den Städten. Für die Frankfurter Rundschau hat er in den vergangenen Jahren unter anderem aus New York, London, Paris und Istanbul berichtet.
Bürgerreporter:in:Andrea Ulrich aus Marburg |
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