Grabdenkmäler drücken oft eine christliche Friedhofskultur aus. Sie stellen eine Verbundenheit der Lebenden mit den Verstorbenen dar. - Gerade jetzt im bevorstehenden Trauermonat November.
Beim Besuch des Friedhofs in Stausebach fällt unser Blick auf ein außergewöhnliches, sehr filigran gestaltetes Sandsteindenkmal. Mit viel Freude, Ruhe und vor allen Dingen physischen und künstlerischen Fähigkeiten schuf ein Steinmetz schon zu Lebzeiten sein eigenes Grabdenkmal. Sandsteinbrüche hatten in Stausebach eine lange Tradition, die für die meist bäuerlichen Steinbrucharbeiter ein weites Feld für individuelle Steinmetzarbeiten bot, so wie bei dem Sandsteindenkmal auf dem alten Friedhof. Das Grabmal gibt uns mit verschiedenen Bildern ein Hinweis auf die Lebensgeschichte oder die geistige Vorstellung von Leben und Tod.
Auf einer Felsenmauer ragt ein Baumstamm mit sehr grober Rinde in der Form eines Kreuzes in den Himmel. Ein starkes Seemannsseil, das den Baum umringt, bindet einen lebensrettenden Anker an den Stamm. Vielleicht auch ein Symbol für die seemännische Tätigkeit des Künstlers zu Lebzeiten. Inmitten dieses Ensembles weist uns ein großes Herz mit Lilie auf eine grenzenlose, über den Tod hinaus geltende Liebe hin. Eine Taube mit einer Blume im Schnabel als Friedensbringer vollendet ein wunderbares Gesamtbild, das an der Spitze des Kreuzes von einer langstieligen Rose gekrönt ist.
Der Schöpfer des Kunstwerkes kann stolz auf sein Werk sein; denn das Gefühl, mit eigenen Händen so etwas geschaffen zu haben, war sicher der größte Lohn.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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