Wie heißt es doch so schön: Es muss erst den Winter geben,
damit man sich so sehr auf den Frühling
freuen kann... –
Da ist viel Wahres dran. Wenn sich der Winter spürbar zurück zieht und es langsam wärmer wird, so sind es doch die Vögel, die einem zwitschernd sagen: der Frühling ist nah. Eine aus dem Innern kommende Vorfreude auf das was die Natur von nun an auf die Bühne bringen wird macht sich breit und man spürt den Drang etwas tun zu müssen, raus an die frische Luft, Spazierengehen mit Wauzi, den Garten aufräumen oder einfach nur das was da mit großen Schritten kommt, still zu genießen, es zu atmen, ersehnen und willkommen heißen.
Jetzt kommt die Zeit, in der ich als „Läufer – Jogger“ oder wie auch immer, zunehmend ein kribbeln in den Füßen spüre und es mich unhaltbar hinaus zieht in die immer grüner und wärmer werdende Natur. Welch ein Genuss, welch eine Freude durch die frühlingshafte Landschaft zu laufen, den am Himmeln dahin zwitschernden Vögeln ein lautes Hurra zu zurufen.
Ich fühle mich wieder so richtig wohl in meiner Haut und so beim dahin laufen, fällt mir ein Spruch von Wilhelm Busch ein, der da lautet:
Die Bäume fahren im Frühling aus der Haut.
Genauso kann man die jetzige Stimmung, das Bild der erblühenden Landschaft interpretieren.
Ja, da kommt eine erste Rückblende in meine Kindheit auf, eine Kindheit in der wir noch wesentlich mehr von der Natur und allem Drumherum hatten, heute ist vieles davon verschwunden, Mein Weg zur Schule führte vorbei an großen nicht mehr genutzten Gärten, die am verwildern waren, weil es keine Besitzer mehr gab (was konnte man hier schön herumstöbern), vorbei an Weizen-, Gerste-, Roggen- oder Haferfeldern, vereinzelte kleinere Maisfelder. Der Acker- und Feldrain war noch überseht mit Korn- und Mohnblumen. Schmetterlinge zu Hauf und im Mai der Maikäfer – schön war die Zeit.
Große Dichter haben zu ihrer Zeit ihre "Frühlingsgefühle"
in Gedichten mit großer Leidenschaft zum Ausdruck gebracht. Einige fallen mir noch Heute ein, und zwar die, die wir jedes Jahr in der Schule lernen und aufsagen durften (mußten) :-)
Er ist's
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike
oder
Frühling
Hoch oben von dem Eichenast
Eine bunte Meise läutet
Ein frohes Lied, ein helles Lied,
Ich weiß auch, was es bedeutet.
Es schmilzt der Schnee, es kommt das Gras,
Die Blumen werden blühen;
Es wird die ganze weite Welt
In Frühlingsfarben glühen
Die Meise läutet den Frühling ein,
Ich hab' es schon lange vernommen;
Er ist zu mir bei Eis und Schnee
Mit Singen und Klingen gekommen.
Hermann Löns
Oder aber:
Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Ludwig Uhland
Mit dem Frühlingserwachen kommt in mir eine Stimmung auf, die mir leise flüsternd suggeriert: Nun wird alles wieder gut!
Im Anhang habe ich ein paar Bilder der frühlingshaften Lehrter Landschaft und der näheren Umgebung beigefügt.
Bürgerreporter:in:Detlef Oppermann aus Lehrte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.