Gelobtes Land Amerika

Die Auswanderung aus Goßfelden und Sarnau im 19. Jahrhundert.

Vorträge von Prof. Dr. Siegfried Becker
am 12. Okt. 2012, 19.30 Uhr im Heinrich Bang-Haus in Goßfelden, Roßweg und
am 2. Nov. 2012, 19.30 Uhr im Gemeinderaum der Kirche Sarnau.

Wie aus ganz Deutschland, gingen auch aus Goßfelden, Sarnau und den umliegenden Dörfern junge Menschen im 19. Jahrhundert weg, vor allem nach Amerika und Australien.

Sie nahmen die Erzählungen auf, die zwei Generationen zuvor von den aus Amerika zurückgekehrten Soldaten über das weite und freie Land berichtet wurden. So hatte z.B. aus Sarnau Andreas Heldmann 1776 mit den Hessischen Truppen am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilgenommen und war 1783 als Invalide zurückgekehrt; danach übernahm er den Schäferdienst in Sarnau. Etliche junge Leute aus der Generation seiner Enkel und Urenkel verließen dann Familie und Verwandte, um in die Neue Welt zu gehen.
Warum verließen sie Familie und Verwandte, welche Hoffnungen verbanden sie mit der Neuen Welt, woher erfuhren sie von den Reisemöglichkeiten, wie verarbeiteten sie die Trennung und die Erfahrungen in der Fremde?

In den Vorträgen sollen die Ursachen und Zusammenhänge der großen transatlantischen Migration des 19. Jahrhunderts aufgezeigt und an Einzelschicksalen der Auswanderer veranschaulicht werden.

Über die Auswanderungen aus Goßfelden wird am 12. Oktober und die Auswanderungen aus Sarnau am 2. November referiert.

Prof. Dr. Siegfried Becker hat Europäische Ethnologie / Volkskunde, Geschichte und Geographie an der Philipps-Universität Marburg studiert. Er ist wiss. Mitarbeiter im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie im Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Habilitation in 2000 am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie der Philipps-Universität Marburg, Forschung und Lehre zu den Themengebieten Fachgeschichte, Regionalforschung, Natur und Kultur, Erzählforschung, Ländliche Sozialgruppen u.w. Er ist u.a. Mitglied des Vorstandes der Hessischen Vereinigung für Volkskunde; Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde; Mitglied des Landesdenkmalrates im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. In 1995 wurde ihm der Otto-Ubbelohde-Preis verliehen.