"Freundin des Windes" erwartete Sänger aus Anzefahr

21. April 2012
06:00 Uhr
Mehrzweckhalle, 35274 Kirchhain
66Bilder

-Vereinsfahrt des MGV 1903 Cäcilia Anzefahr vom 21. bis 27.04.2012 zur Obstblüte in das Alte Land-

Am Samstag, d. 21. April 2012, reisten Mitglieder des MGV 1903 Cäcilia Anzefahr gemeinsam mit ihren Partnerinnen für 7 Tage in das Alte Land und nach Hamburg. Bevor jedoch diese Reise beginnen konnte, waren viele Fragen zu klären.

Die Idee zu diesem Reiseziel kam dem aktiven Sänger und Reiseplaner Norbert Pfeiffer während eines Privatbesuchs bei einem Freund in einer Kaffeerösterei in Altona. Nachdem das Reiseziel festgelegt war, begann die Suche nach einem geeigneten Hotel und Sehenswürdigkeiten für Tagesausflüge. Unser Norbert hatte viel Arbeit, bevor die Einladungen an die Sänger verteilt werden konnten.

Endlich war der Tag der Abreise da und so startete der Bus mit den erwartungsfrohen Reisenden um 5.45 Uhr an der Mehrzweckhalle in Anzefahr. Nach einem Zwischenstopp in Seesen und der Stärkung durch ein ausgiebiges Frühstück, war das Schiffshebewerk bei Lühneburg-Scharnebeck unser Ziel. Die sportlichen Fähigkeiten der Reisenden waren nun gefragt, denn es hieß 197 Stufen zur oberen Besucherplattform hinaufzusteigen. Im Jahre 1975 entstand am Elbe Seitenkanal das größte Schiffshebewerk der Welt, in dem die Schiffe in 3 Minuten eine Höhenstufe von 38 Meter überwinden.

Nach einer improvisierten Zwischenmahlzeit und begleitet von einem kleinen Regenschauer wurde die Fahrt fortgesetzt und das gigantische Bauwerk aus Stahl und Beton blieb zurück. So erreichte der Bus das Hotel und der Chef des Hauses begrüßte seine Gäste aus dem Marburger Land.

Bereits um 06.00 Uhr schlichen sich die Neuankömmlinge am nächsten Tag, SONNTAG, d. 22.04., auf Zehenspitzen durch den Hinterausgang aus dem Hotel. Heute stand der Besuch des Hamburger Fischmarktes auf dem Programm. Auf diesem traditionsreichsten Hamburger Markt an den Landungsbrücken in St. Pauli, wird sonntags von 05.00 bis 09.30 Uhr so ziemlich alles gehandelt, was nicht "niet- und nagelfest" ist. Die Marktschreier sind wahre Originale und Selbstdarsteller und ihre "Vorstellungen" darf man einfach nicht verpassen, wenn man schon einmal hier ist.

Der Tag war ja noch jung und so ging es zunächst auf Entdeckungsreise in die Pankratius Kirche in Hamburg-Neuenfelde. Im Jahre 1682 wurde dieses Hamburger Barockjuwel erbaut und hier ist auch eine der schönsten Orgeln des Alten Landes zu finden. Sie ist das wohl vollkommenste Meisterwerk des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger (1648-1749), der auch einige Zeit in Neuenfelde lebte. Die Besonderheiten des Alten Landes lernten wir bei einer Busrundfahrt kennen: Backsteinhäuser mit Buntmauerwerk und weißen Fachwerkbalken, holländische Zugbrücke, Reetgedeckte Bauernhöfe mit prächtiger Prunkpforte und die Obstplantagen mit blühenden Kirsch- und Birnbäumen soweit das Auge reichte.

Am MONTAG starteten alle sehr früh zu einer Tour ins Kehdinger Hochmoor. Der "Moorkieker", eine Moor-Eisenbahn, tuckerte mit den Waggons langsam
auf schmalen Gleisen durch diese unheimliche Landschaft. Nach einem Abstecher nach Glückstadt war die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel das nächste Ziel. Die Schiffsbegrüßungsanlage "Willkomm Höft" in Wedel ist einzigartig auf der Welt und begrüßt und verabschiedet hier am Elbufer jedes Schiff über 500 BRT mit seiner Landesflagge und der Nationalhymne. Bei unserer Ankunft wurde gerade "AIDAmar" mit dem Lied "Steuermann he" begrüßt und der italienischen Nationalhymne verabschiedet. Mit dem Lied "Auf wieder sehen" und der deutschen Nationalhymne wünschte der Kapitän der Schiffsbegrüßungsanlage dem größten deutschen Containerschiff eine gute Fahrt.

Der nächste Tag, DIENSTAG, begann mit einer Führung durch die Stadt in der "Hunde mit dem Schwanz bellen" und "Hase und Igel um die Wette laufen" - genau Buxtehude. Zwei Stadtführerinnen, beide in Tracht, zeigten die Besonderheiten der malerischen Innenstadt. Ein Obsthof in Jork war das nächste Tagesziel und hier bestiegen wir zwei Planwagen. Mit dem Lied "Hoch auf dem gelben Wagen..." auf den Lippen, schaukelten wir durch die schöne Obstplantagenlandschaft.

Für MITTWOCH war ein Besuch der Hansestadt Hamburg vorgesehen und so startete von Finkenwerder eine Barkasse mit uns an Bord, sahen so die Skyline von Hamburg und die berühmten Lagerhallen der Speicherstadt. An den Landungsbrücken erwartete uns ein ehemaliger Anzefahrer, der nun den Part des Stadtführers übernahm und erhielten so einen ganz persönlichen Blick auf diese Weltstadt. Der Nachmittag lud zum Bummeln und Flanieren rund um den Jungfernstieg ein und die vielen Einkaufspassagen und Cafes waren gute Ziele.

Der letzte Tag, DONNERSTAG, begann mit einer Stadtführung durch Stade. Vom Schwedenspeicher aus führte der Weg vorbei an den wunderbar restaurierten Fachwerkhäusern und den schönen Plätzen des vom Wasser umgebenen Stadtkerns. Nach einem Bummel durch die schöne Fußgängerzone von Stade wartete am Elbdeich von Twielenfleth die "Freundin des Windes" auf uns. Umgeben von den Obstbäumen des Alten Landes steht hier an der Elbe eine Windmühle aus dem Jahre 1848. "Venti Amica" - zu deutsch "Freundin des Windes" - ist der poetische Name dieser dreigeschossigen Windmühle, auch Galerieholländer genannt. Die Windmühle hier zwischen den vielen Apfelbäumen gehört zu den wenigen in Deutschland, die noch gewerblich genutzt wird und mit der Kraft des Windes arbeitet. Nur leider nicht während unseres Besuches, da ein Sturm die Flügel beschädigte.

Bevor wir nun zum letzten Mal von einer Tagestour zurück in unser Hotel fuhren, wartete noch eine Überraschung in einer reetgedeckten Fachwerkscheune auf die Sänger aus Hessen - ein Altländer Shanty Chor !
So endete eine erlebnisreiche Vereinsfahrt mit einem Lied von Johnny Cash und sicher werden die Mitreisenden noch lange von ihren Eindrücken erzählen.

Ein ganz besonderer Dank gilt dem Organisator und Reiseleiter Norbert Pfeiffer und so sind die Mitglieder des MGV 1903 Cäcilia Anzefahr schon heute gespannt, wohin die nächste Vereinsfahrt führt. Bevor es jedoch soweit ist, können die Reiseteilnehmer an einem Bilderabend noch einmal auf die Vereinsfahrt zurück schauen. Der Termin wird kurzfristig bekannt gegeben.

Der Bericht über die Vereinsfahrt wurde anhand der Aufzeichnungen von Norbert Pfeiffer erstellt und die Fotos sind Eigentum der Fahrtteilnehmer.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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