Heute feiern die Initiatoren der Rekonstruktion des Umgetülpten Zuckerhutes in Hildesheim Richtfest. Stolz und freudig auf das Gelungen können die Zimmerleute auf ihr Werk schauen.
Gilt das auch für geistigen Väter dieser Rekonstruktion eines einstigen Fachwerkhauses?
Sie nennen ihr Werk Wiederaufbau, gehen mit dem Adjektiv historisch locker um. Letzteres geht auch vielen Hildesheimern, insbesondere jenen leicht über die Lippen, die im Tourismus Gewinnbringendes erkennen. All jene aber, die sich selbst auf Seiten kreativ orientierter Architekten, wissenschaftlich denkender Historiker sehen oder auch nur als kunstgeschichtlich Interessierte gelten, feiern sicherlich nicht. Sie klagen oder verharren still.
Ich müßte dieses Schweigen verwerflich nennen, wenn ich Mut und Fähigkeiten besäße, es als alter Mann zu wagen, mich gegen den Zeitgeist zu stellen.
Das Schweigen von aufgeweckten Hildesheimer Bürgern, das Wegtauchen der hiesigen Denkmalpflege, bedauernd, vermag ich nicht viel mehr zu tun, als hier, an dieser Stelle, quasi als Rufer im Walde meine Stimme verhallen zu lassen und zu resignieren.
Bürgerreporter:in:Rolf Schulte aus Hildesheim |
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