Kleine Geschichten zu zwei Wappen:
1. Empelde von 1960.
Dargestellt sind eine schwarze Sicherheits-Grubenlampe, drei goldene Ähren und ein silbernes Zahnrad.
Die charakteristische Grubenlampe weist auf den Bergbau hin. Eigentlich entstammt diese Form (schlagwettergeschützt) dem Kohlebergbau, denn in einem Kalibergwerk, so wie Hansa - Empelde, waren Grubengase (Methan) nicht zu befürchten, so dass mit offenem Licht gearbeitet werden konnte. Seit ca. 1900 bestimmte der Kalibergbau das Gesicht des ehemaligen kleinen Bauerndorfes von etwa 250 Seelen. Zur Spitzenzeit arbeiteten über 1.100 Leute im und für das Werk, so dass große soziale Veränderungen stattfanden. Auf die Landwirtschaft weisen die Ähren hin.
Mit dem Kaliabbau zog auch die Industrie in die Gegend ein - Symbol des Zahnrades, das Handwerk, Handel und Gewerbe repräsentiert. Die Salzförderung wurde 1973 eingestellt; der Benther Salzstock wird heute industriell genutzt mit Kavernen als Gasspeicher hauptsächlich für Hannover.
2. Hänigsen von 1955.
Dargestellt sind ein Erdöl-Förderbock, goldenes Schlägel und Eisen und ein weißes Pferd auf grünem Grund.
Schlägel und Eisen stehen für die 1996 eingestellte Förderung von Steinsalz (Riedel) und Kalisalz (Niedersachsen) im Werk Niedersachsen-Riedel, mit 1525 m Teufe der tiefste Kalischacht der Welt.
Das Fördergerüst symbolisiert die Erdölgewinnung im ältesten nachgewiesenen Erdölvorkommen Norddeutschlands. Bei der Bohrung nach dem Öl fand man die Salzlagerstätte.
Das Pferd weist hin auf Landwirtschaft und Pferdezucht, denn Hänigsen war lange Zeit die größte Deckstation des Celler Landgestüts (Hannoveraner). Mit dem Pferd könnte es aber noch eine andere Bewandnis haben: Am 8. 7. 1746 wurde die 31-jährige Pferdediebin Catharina Dammann, Schustersfrau aus Hänigsen, durch Enthauptung hingerichtet.
Ja, Wappen erzählen Geschichte(n).
Mehr zum Salzbergbau, dem Zusammenhang zwischen Salz und Erdöl, usw. kann man sich erzählen lassen im Kalisalzmuseum in Empelde.
Bürgerreporter:in:Peter-Michael Köhler aus Ronnenberg |
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