Am 08.10.2009 hatte ich als Mitglied des Tauschrings Langenhagen die Möglichkeit die VW-Nutzfahrzeuge Fertigung in Hannover näher kennen zu lernen.
Geplant war eine zweistündige Führung durch das Werk in Stöcken.
Gemeinsam mit mehreren Mitgliedern des Tauschrings Neustadt-Wunstorf ging es gegen 12 Uhr zum Besucherdienst.
Dort wurden wir freundlich empfangen und gleich mit einer Art Hörgerät und Empfänger ausgestattet. Damit konnten wir die Erläuterungen des Besucherführers auch in etwas lauteren Bereichen des Werks einwandfrei verstehen.
So gerüstet ging es erstmal vorbei am Gesundheitsdienst. Der sorgt mit 36 Mitarbeitern rund um die Uhr für das Wohl der fast 10500 Mitarbeiter in Stöcken.
Vorbei an einer kleinen Bildergalerie über die Entwicklung der Nutzfahrzeuge von VW kamen wir dann ins Werk selbst.
Wie wir auf dem Weg dorthin erfuhren, wurde 1950 der erste T1 gebaut und schon zwölf Jahre später lief das 1 Millionste Fahrzeug vom Band. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten folgten weitere Modelle des VW Busses bis hin zum T5 von Heute.
Seitdem hat sich in der Fertigung der Nutzfahrzeuge sehr viel verändert.
Im Werk Stöcken wird heute der T5 mit etwa 600 Fahrzeugen pro Tag und seit neuestem die Porsche Panamera Karosserie gefertigt.
Zuerst führte unser Weg ins Presswerk. Hier werden aus dem so genannten Coil (Metallblech auf Rollen) die Teile der Karosserie gestanzt und gepresst. Die größte Presse (34 m Gesamthöhe) im Werk Stöcken fertigt 14 Seitenteile des T5 pro Minute und das mit einem Pressdruck von 8500 Tonnen. Bei jedem Pressvorgang vibriert der Fußboden! Es ist unglaublich!
Im Karosseriebau wird dann aus den Einzelteilen mit Hilfe von Robotern die Rohkarosse zusammen geschweißt. Nach einer Grundierung durch Kataphorese (kathodische Tauchlackierung) läuft die Karosse auf einem Gehängeband durch die Lackierung und dann in die Montage.Hier wird in einer Basis- und einer Comfortlinie, der T5 zusammen gefügt. (Basis=Nutzfahrzeug,Comfort= PKW)
Die Mitarbeiter wissen anhand eines Farb- und Zahlencodes genau, welche Teile sie benötigen. Daher können die unterschiedlichen Fahrzeugmodelle in der Reihenfolge der eingehenden Kundenbestellung gefertigt werden.
Nach einem abschließenden Test auf dem Rollenprüfstand ist der T5 für die Auslieferung bereit und kommt auf den werkseigenen Parkplatz, wo er auf seinen neuen Besitzer wartet.
Besonders beeindruckt haben uns die Schweißroboter, die großen Pressen und die technischen Raffinessen, mit Hilfe derer der T5 in zahlreichen Schritten seine endgültige Form erhält. Es ist unglaublich wie viele Arbeits- und Prüfschritte nötig sind, um ein funktionierendes Fahrzeug zu bauen.
Sollten Sie als Leser einmal die Chance haben an einer Besichtigung des VW-Werkes teilzunehmen, sollten Sie diese nicht verpassen!
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch herzlich, im Namen aller Tauschringmitglieder, bei dem Mitarbeiter des Besucherdienstes bedanken.
Er gestaltete die Führung mit fundiertem Fachwissen, Herzblut und Engagement so interessant, dass die zwei Stunden im VW-Werk wie im Fluge vergingen.
Einige Tauschringmitglieder, mich eingeschlossen, wären gerne noch länger geblieben, um noch mehr Details in der Fertigung anzuschauen.
Vielen Dank für eine faszinierende Führung im VW-Werk Stöcken!
Bürgerreporter:in:Dorothee Przesdzink aus Langenhagen |
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