Podiumsdiskussion mit
Karin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
Sigrid Leuschner, Landtagsabgeordnete
Hans-Dieter Süllow, AfB Region Hannover
Klaus Dickneite
Moderation: Kerstin Tack
Zusätzliche Informationen:
So viel inklusive Beschulung wie möglich.
Niedersachsen hat gute Förderschulen. Aber viele Kinder und Jugendliche mit Behinderung könnten auch ohne Schwierigkeiten in allgemein bildende Schulen inklusiv beschult werden.
Hier besteht ein großer Nachholbedarf. Mit Hilfe bei der Entwicklung und beim Lernen könnten Benachteiligungen abgebaut werden, denen sich Menschen mit Behinderung ausgesetzt sehen. Denn Kinder mit und ohne Behinderung können viel mit- und voneinander lernen. Die erfolgreichen Integrationsklassen an niedersächsischen Schulen beweisen das Tag für Tag.
Die Förderschule wird zum Förderzentrum.
Früher hießen sie Sonderschule, heute nennen sie sich Förderschulen. Die dort unterrichtenden Sonderpädagoginnen und -pädagogen leisten vorzügliche Arbeit. Aber ihre Arbeit leidet unter der Tendenz zur Isolierung der Schülerinnen und Schüler.
Deshalb tritt die SPD für Förderzentren – also für die enge Verzahnung von Förder- und allgemein bildenden Schulen, für Lerngemeinschaften und für eine gemeinsame Personal- und Unterrichtsentwicklung ein.
Jede Schülerin und jeder Schüler mit Behinderung soll an der Schule der eigenen Wahl die notwendige individuelle Förderung erhalten.
Ohne zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer ist inklusive Beschulung nicht möglich.
Für die Aufgabe der Integration von Kindern mit Behinderung müssen Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden. Sie brauchen neue Studieninhalte und Weiterbildungen, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Und es sind mehr Lehrkräfte nötig, denn nicht immer ist eine Integration sinnvoll. Je nach Art der Behinderung ist auch eine teilweise Separation für das Kind wichtig. Dazu ist eine Erhöhung der Zahl der Lehrkräfte an Schulen notwendig.
Die Eltern entscheiden über die Integration.
Alle Beteiligten sollen freiwillig über die Integration von Kindern mit Behinderung entscheiden.
Ein Überstülpen »von oben« darf es dabei nicht geben, um Überforderungen zu vermeiden.
Vielmehr sollten Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulträger gemeinsam ein Konzept entwickeln, das für ihre Region geeignet ist. Denn nur sie können vor Ort alle Umstände beurteilen und die Schritte zur inklusiven Betreuung und Beschulung von der Krippe bis zum Berufsleben planen und realisieren.
Bürgerreporter:in:Hans-Dieter Keil-Süllow aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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