Ein Höhepunkt in der Laufbahn der Montessorischüler ist die Präsentation ihrer Großen Arbeit. Hier stellen sie einer größeren Schulöffentlichkeit und einer Jury eine Arbeit vor, die sie über ein halbes Jahr hinweg in Begleitung eines Mentors erstellt haben. Dabei können sie zeigen, was sie gelernt haben: ein selbst gewähltes Thema eigenständig zu erarbeiten und zu dokumentieren und öffentlich vorzutragen.
Ein Gardekostüm nähen, den Lebensraum eines Chamäleons beleuchten, die Wurzeln des Hiphop entdecken, der kleinen Schwester ein Kinderzimmer neu gestalten oder einen eigenen Comic zeichnen- was auf den ersten Blick scheinbar nichts miteinander zu tun hat, dient dem gleichen Zweck. Es sind alles Beiträge für die Große Arbeit der Neuntklässler, die am 29. Januar zum zweiten Mal an der Montessori Weltkinderschule Günzburg stattfand.
Ähnlich wie eine Facharbeit an Gymnasien ist die Große Arbeit der erste Bestandteil des Montessori-Abschlusses. Es handelt sich hierbei um eine zusätzliche Prüfung, die es an Regelhauptschulen in dieser Form nicht gibt. Gefordert wird neben der praktischen Arbeit auch eine schriftliche Abhandlung.
Bereits am Vortag unterzog eine Jury die Prüflinge einer ausführlichen Befragung und beurteilte, ob die Arbeiten den Anforderungen genügten. Sie setzte sich zusammen aus Günther Geiger, dem ehemaligen Schulleiter der Berufschule Günzburg-Krumbach, der Personalleiterin von Wallace und Tiernan in Wasserburg Karin Ruhstorfer, Dietrich Müller dem Geschäftsführer der Montessorischule, Bernd Pfetsch dem neuen Schulleiter und den Lehrkräften der Abschlussklasse Peter Noack und Gabriele Groß.
Die individuell ausgesuchten Themen wurden von den Schülern hochinteressant, vielseitig und „mit eigener Note“ zusammengestellt. Dies spiegelte sich dann auch im Aufbau der Präsentations-Tische mit der, teilweise sehr aufwändigen praktischen Ausarbeitung, wieder. Hier war dem Prüfungsgremium und dem Publikum das investierte Herzblut lebendig spürbar.
Im Gespräch mit den Schülern konnte man feststellen, dass sich jeder Einzelne mit seinem Thema intensiv befasst hatte, sozusagen zum Experten heranwuchs und es dann mit großer Leidenschaft darstellte.
Der Höhepunkt am Freitag, und der Grund der großen Aufregung, war die Präsentation in Form einer mündlichen Zusammenfassung von Theorie und Praxis vor Publikum. Bis auf den letzten Stuhl besetzt konnten im Musiksaal Familienangehörige, Freunde, Schüler und Interessierte den Vorträgen lauschen. Jeder einzelne Schüler hat diese Aufgabe, trotz spürbarer Nervosität, mit Bravour gemeistert. Alle Beteiligten stellten fest, dass das Montessori- Konzept und der feste Grundsatz der Pädagogik „Hilf mir es selbst zu tun“ Früchte trägt.
Einen schönen Rahmen bot der feierlichen Feststunde die musikalische Gestaltung durch den Schulchor, der mit dem Lied „Ich schaff´ das schon“ den Schülern noch einmal Mut mitgab, bevor die Vortragsreihe eingeläutet wurde und eine gelungene Abwechslung bot Daniel Söll mit zwei Eigenkompositionen an der Gitarre, die er mit seinem Gesang bereicherte.
Hochzufrieden und voller Stolz konnten am Ende der zweistündigen Veranstaltung alle acht Schüler der Abschlussklasse (eine Schülerin war wegen Erkrankung verhindert) ihre Urkunden mit entsprechendem Prädikat entgegen nehmen.
Nächster aktueller Termin:
Donnerstag, 26. Januar 2012, 20.00 Uhr Infoabend für das neue Schuljahr 2012/2013 sowohl für ein Eintritt in die 1. Klasse wie für den Übertritt in die weiterführende Schule in der 5. Jahrgangsstufe
Kontakt:
Montessori Weltkinderschule Günzburg,
Krankenhausstraße 40, 89312 Günzburg
Tel. 08221/6967 - Fax. 08221/6919
E-Mail: schule@montessori-guenzburg.de - www.montessori-guenzburg.de
Bürgerreporter:in:Alexander Besdetko aus Dillingen |
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