Aktuelle Sonderschau im romanischen Wohnturm
Die 1235 heilig gesprochene Landgräfin Elisabeth von Thüringen führte in beispielloser Weise die Werke der Barmherzigkeit aus. Ihr Engagement für die Hilflosen und die Ausgeschlossenen der Gesellschaft berührt noch heute die Menschen. Elisabeths selbstlose Fürsorge für die Bedürftigen ging weit über die für adlige Damen des Mittelalters übliche karitative Tätigkeit und standesgemäße Armenfürsorge hinaus. Die Gemahlin des Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen gründete ein Hospital am Fuße der Wartburg und pflegte dort persönlich die Kranken. Sie verschenkte ihren Schmuck und wertvolle Stoffe an Bedürftige mit der Auflage, alles wieder zu verkaufen und mit dem Erlös die wichtigsten Bedürfnisse zu decken. Ebenso verteilte sie Arbeitsschuhe und Ackergerät an arme Bauern, damit diese ihren Lebensunterhalt durch Arbeit bestreiten konnten. Begeistert von den Lehren des Franz von Assisi, der allem weltlichen Besitz entsagt hatte, strebte auch Elisabeth nach einem Leben in völliger Armut in der Nachfolge Christi. So stellte sie nach dem Tod ihres Gemahls Ludwig in ihrem Hospital in Marburg ihr Vermögen, aber auch ihre Person und ihre Arbeit in den Dienst der Armen. Von der Geburtshilfe, über die Pflege von Kranken bis zur Totensorge übernahm sie alles und bestritt sogar durch den Verkauf von Wolle und Tuch ihren Lebensunterhalt. Elisabeths kurzes, nur 24 Jahre währendes Leben war gezeichnet von körperlicher Arbeit und vielen Entbehrungen. An ihrem Grab - sie starb 1231 - sollen sich zahlreiche Wunder ereignet haben.
Die Sonderschau im Bereich "Das besondere Exponat" behandelt ausführlich die Darstellungen der wohltätigen Handlungen Elisabeths in den Medaillons einer Schmuckschatulle aus dem Bestand des Museums Schloss Neuenburg, die nach den Fresken des Malers Moritz Ludwig von Schwind (1804 - 1871) auf der Wartburg gestaltet sind.
Bürgerreporter:in:Schloss Neuenburg aus Freyburg (Unstrut) |
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