Ebergötzen, ein kleiner Ort an der B 27 ca. 15 km östlich von Göttingen liegt am Übergang des Göttinger Waldes zum Eichsfeld.
Ganz in der Nähe befindet sich der Seeburger See und etwas weiter die schöne alte Fachwerkstadt Duderstadt.
Hier in dem kleinen Museumsdorf Ebergötzen befindet sich neben der Wilhelm-Busch-Mühle seit dem Jahr 2000 auf dem größten Teil des früheren Forstamtsgeländes des ehem. Staatlichen Forstamtes Radolfshausen, daß 1997 einer Organisationsreform zum Opfer fiel, dass bis dahin in Göttingen beheimatete Europäische Brotmuseum.
Sämtliche auf dem Gelände befindlichen historischen Gebäude wurden in das Museumskonzept integriert.
So befindet sich das eigentliche Brotmuseum in dem stattlichen Barockgebäude des ehemaligen Forstamtes.
Seitlich nach hinten gerichtet befindet der Wohnturm der ehemaligen Wasserburg Radolfshausen, auch Lutherturm genannt, in dem im Jahr 1524 Martin Luther übernachtet haben soll.
An der Rückseite des Wohnturmes steht ein alter Wölbkeller, der noch auf seine Restaurierung wartet.
Im Zugangsbereich zum Museumsgebäude steht rechter Hand der alte Bierkeller in dem bis 1851 Bier mit dem Wasser aus dem Weißwasserbach gebraut wurde.
Das 1845 errichtete große Wirtschaftsgebäude mit seinem Uhrtürmchen ist heute Sitz der verbliebenen Revierförsterei.
Erwähnenswert ist die alte Remise, die in ein Museumscafé umgewandelt wurde.
Auf dem Freigelände neben der Remise, der Talaue den der Auebach durchzieht, steht ein großes offenes Gebäude in dem alte Fahrzeuge, wie ein Elektroauto oder Pferdefuhrwerke zum ausliefern von Backwaren sowie landwirtschaftliche Geräte untergebracht sind.
Highlight auf dem Freigelände ist aber die alles überragende Bockwindmühle.
Sie wurde 1812 in Hotteln bei Hildesheim erbaut, 1974 zerlegt und nach Mollenfelde transportiert, restauriert und dort auch wieder aufgebaut ehe sie im Jahr 2004 nochmals an den heutigen Standort nach Ebergötzen umzog.
Ihr gegenüber steht am Auebach eine Tiroler Wassermühle aus dem Gerlostal.
Auch sie wurde 1971 in Mollenfelde wieder aufgebaut und siedelte im Jahr 2004 ebenso wie die Bockwindmühle nach Ebergötzen um.
Der Stand der Technik dieser Wassermühle wird zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert geschätzt.
Die Parkanlage mit ihrem alten Baumbestand, 46 Kopflinden, eine Blutbuche mit einem Stammdurchmesser von 130 cm, Amerikanische Scheinzypresse, Gartenmagnolie, Tulpen- und Gingkobaum, Eichen, Baumweiden und Erlen sowie die Bäume des Jahres 2010 und 2011 runden das mit einigen Teichen angelegte Gelände ab.
Auch der Gartenbereich gegenüber dem Brotmuseum mit seinem Apotheker- und Getreidegarten, der Hoch- und Hügelbeete sowie Obstwiese ist ein Besuch wert.
Die Rekonstruktion alter Backöfen aus grauer Vorzeit zeigt den damaligen Aufwand des Brotbackens.
Die Vielfalt des Angebotes dieses einmaligen Europäischen Brotmuseums zog viele Gäste aus nah und fern auf deren Gelände.
Bestaunenswerte Exponate im Museumsgebäude, angefangen vom Korn zum fertigen Produkt, Kultur und Technik, Altes und Moderne treffen hier aufeinander.
Und so manches oh und ah war zu hören, wurde man doch so manches mal in die Vergangenheit zurück versetzt.
Viel wissenswertes wurde auf Bildern, Schautafeln oder in Originalen vermittelt.
Doch der Spruch am Eingang zur Backstube im Museum geht mir nicht mehr aus dem Kopf:
Altes Brot ist nicht hart,
kein Brot... das ist hart!
Bürgerreporter:in:Reinhold Krause aus Springe |
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