Wer eine gesellige Einweihungsfeier des Dorfplatzes in Bissingheim erleben will, sollte sich Mittwoch, den 24. November 2010, in den Kalender eintragen. Denn Veranstalter und Lokalpolitik haben die Eröffnung vorverlegt. Von 16:30 bis 18 Uhr wird es am Mittwoch Kaffee, Glühwein und Gebäck geben.
Der Grund: Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat angekündigt, bei der Dorfplatz-Eröffnung am Donnerstag, 25. November 2010, vorbeischauen zu wollen. Seit der Massenpanik mit Todesfolge bei der Loveparade in Duisburg ist OB Sauerland aber unter seinen Kollegen aus der Politik genauso unbeliebt wie bei den Bürgern. „Wir nehmen unseren Dorfplatz selbst in Besitz“, kündigen die Veranstalter an. Sie sehen nicht ein, dass der viel gescholtene OB auf seiner Promo-Tour durch die Stadtteile in Bissingheim sein Image wieder aufpäppeln kann.
„Offensichtlich glaubt der OB, hiermit das in ihn verloren gegangene Vertrauen, das er durch sein eigenes nicht akzeptables Verhalten im Umgang mit der Katastrophe hervorgerufen hat, zurückzugewinnen“, wird SPD-Stadtrat Dieter Lieske, der Veranstaltungen mit Sauerland-Auftritt meidet, auf derwesten.de zitiert. Der OB-Boykott am Dorfplatz wird von der SPD Bissingheim organisiert, die sich auch für die Neugestaltung des Dorfplatzes eingesetzt hat. Wieso also soll Sauerland die Lorbeeren dafür einheimsen?
Auch Birgit Beisheim (Grüne) und Mirze Edis (Linke) werden am Donnerstag nicht aufkreuzen. Dafür wird die „Trillerpfeifen-Truppe“ den Auftritt des Bürgermeisters mit einem gellenden Pfeifkonzert stören. Nach der Eröffnung des Hamborner Altmarktes und des Rheinhauser Marktes ist das die dritte Station der Truppe auf ihrer Anti-Sauerland-Tour. Wenn die Prostet-Gruppe Erfolg hat – und davon ist auszugehen -, gibt es am Mittwoch ein gemütliches Fest und am Donnerstag eine OB-Besuch ohne richtiges Publikum.
Bürgerreporter:in:Mike Sand aus Steinhagen (NW) |
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