Erna Dirschinger und Max Blei geben am Sonntag, 12. November 2023 in einem abendlichen, um 17.00 beginnenden Konzert in der Stadtpfarrkirche St. Walburga in Monheim den Erinnerungen musikalischen Rahmen.
Eingebettet zwischen Rosenkranzmonat und vorbereitenden Besinnlichkeit der staden Zeit des Advents, die früher als Fastenzeit begangen wurde und längst nicht wie heute dem Kommerz verfallen war, unterstreichen sie, dass es weit über die beiden Feiertage Allerheiligen und Allerseelen hinausgehende Bedeutung gibt.
In Lied, Text und Melodie stellen die beiden Protagonisten mit Gesang, wie instrumental – Saxofon, Oboe und Gitarre den Allerseelenmonat als Monat der Erinnerung in den Vordergrund.
Zu Herzen gehende Melodien, wie Mögen Engel Euch begleiten, Auf der Heide blüh`n die letzten Rosen, An einem Tag, keiner weiß wann, Sehnsucht, Serenade, meine Zeit steht in DEINEN Händen, Man müsste nochmal 20 sein! Wechseln sich ab mit dazu passenden, bekannten Herbstgedichten, wie auch der Ballade von der Uhr, vom letzten Blattl und Anderem mehr.
Der Eintritt ist frei, die Akteure freuen sich allerdings über eine Spende, denn während der zurückliegenden Monate konnte Erna Dirschinger zusammen mit ihren musikalischen Freunden über außergewöhnliches Engagement bereits die großartige Summe von über € 70.000 als Flutopfer-Hilfe Ahrtal einspielen und persönlich direkt an Bürgermeister Helmut Lussi, der Gemeinde Schuld übergeben.
Sicher schafft es die Region in Beharrlichkeit dran zu bleiben und bei all den vielen Problemen unserer Zeit und Welt, diese dankenswerte Initiative als eines von ihren zahlreichen herausragenden Gemeinwohl-Engagements, auf € 100.000 zu hieven!
Toten-Monat ist mehr, als Allerheiligen und Allerseelen
Mit dem Gedenken zu Allerheiligen an die unzähligen Heiligen, welche keinen eigenen Gedenktag im Heiligenkalender erlangt haben – also dem Namenstag all Derer, welche einen dieser Namen tragen! – und an Verstorbene der Familie, wie des persönlichen Umfeldes zu Allerseelen beginnen Christen den Totenmonat.
Ehemals waren diese beiden Feiertage gar nicht im November und für Viele hat auch der Trauermonat an Bedeutung verloren, wie so Vieles an Brauchtum.
Denken wir nur daran, dass die stade Zeit vom Lichtermeer des Kommerz überflutet wird und kaum, dass uns das Licht der Welt neu geboren wurde, es schon wieder einem neuen Amüsement weichen muss: dem Fasching!
Mit Gräberbesuch und wenn es noch Bewusstsein gibt einer Andacht auf dem Friedhof wird in Bayern, wie den wenigen anderen Bundesländern, in denen Allerheiligen ein Feiertag ist der Toten gedacht. Von den 16 Bundesländern sind es deren nur 5, also neben Bayern noch Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland.
Theologisch wäre eigentlich der 2. November, Allerseelen, der Tag des Gedenkens der Verstorbenen, denn zu Allerheiligen ist es – wie der Name unmissverständlich sagt – das Gedenken aller Heiligen, dabei keineswegs nur der offiziell Heiliggesprochenen, nachdem die katholische Kirche zu Allerheiligen bekennt, dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist. Die Verkündigung ist demnach von dem Glauben geprägt, dass viele Verstorbene wie Heilige verehrt werden können.
Der mittelalterliche Ursprung gründet darin, dass die Zahl Märtyrer, die heiliggesprochen wurden, so groß geworden war, dass ein gemeinsamer Gedenktag eingerichtet wurde.
Ab dem 7. Jahrhundert feierte ihn die Westkirche am Freitag nach Ostern.
Zudem bildete sich seitdem der feste Heiligenkalender heraus, der an jedem Tag des Jahres ausdrücklich auf mehrere Heilige als deren Gedenktag verweist.
Im 8. Jahrhundert verfügte dann Papst Gregor III., dass Allerheiligen in der Stadt Rom am 1. November gefeiert werden sollte. Irland und Frankreich übernahmen den neuen Termin und 835 legte Papst Gregor IV. Allerheiligen für die gesamte Westkirche auf den 1. November. Theologisch wird das Totengedenken insbesonders mit der sterbenden Natur im späten Herbst in Verbindung gebracht.
Allerheiligen und Allerseelen stehe am Beginn des Totenmonat November, Es folgen Totensonntag am 20. als evangelischem Gedenktag, Volkstrauertag am 13., sowie Buß- und Bettag am 16. November.
Abt Odilo von Cluny, später selbst heiliggesprochen, begründete 998 Allerseelen, um mittels Gebeten und Fürbitten den Armen Seelen das Fegefeuer zu erleichtern. Er band Elemente der Volksfrömmigkeit, etwa österliche Lichtsymbolik zur Vertreibung des Karfreitags, respektive des Todes durch das Leben ein.
So entstand fließender Übergang von Allerheiligen tags zuvor. An beiden Tagen wurden alle des Weges kommenden Armen mit Brot und Wein gespeist. Die Glocken läuteten wie an Hochfesten. Die Totenvigil (Nachtwache) wurde mit neun Lesungen begangen, und bei allen Gottesdiensten wurden zusätzliche Psalmen gesungen.
In vielen katholisch geprägten Ländern ist Allerheiligen am 1. November ein gesetzlicher Feiertag. So in Frankreich, Italien, Österreich und den Philippinen. In Schweden und Finnland fällt der Feiertag auf den Samstag zwischen dem 31. Oktober und dem 6. November. In der Schweiz gilt Allerheiligen nur in den überwiegend katholisch geprägten Regionen als gesetzlicher Feiertag. In den Niederlanden wurde er in den 1960er-Jahren gar gänzlich abgeschafft.
Längst spielen diese Tage nur noch bei einer Minderheit der Erwachsenen eine Rolle. So gaben 60 Prozent der Befragten einer repräsentativen YouGov-Umfrage an, dass sie weder Allerheiligen, noch Volkstrauertag oder Totensonntag mit Friedhofsbesuch oder Gedenken eines Verstorbenen begehen. Im krassen Widerspruch dazu das sich gegenseitige Übertrumpfen im Grabschmuck.
Nach altem Volksglauben kehren am Allerseelentag und in der darauf folgenden Seelenwoche die Seelen der Verstorbenen dorthin zurück, wo sie einst zu Hause waren.
Damit es ihnen bei Ankunft in ihrer alten Heimat an Nichts fehlt, stellte man ihnen früher Seelenbrote und Seelenbrezen bereit. Bisweilen wurde das Gebäck auch an die Grabkreuze gehängt: die Ärmsten des Dorfes durften es sich dann später holen.
Der Brauch speziellen Allerseelen-Gebäcks hat sich bis heute gehalten: noch immer werden in verschiedenen Bäckereien Anfang November Seelenbrezen aus süßem Hefeteig mit Zuckerglasur angeboten.
Zudem wurde an jenem Tag im Haus stets ganz besondere Rücksicht auf die zurückgekehrten Seelen der Verstorbenen genommen. Türen und Tore machte man besonders vorsichtig zu, um nicht eine arme Seele einzuklemmen. Messer, Rechen und andere scharfe oder spitze Gegenstände wurden nicht offen liegengelassen, wie über dem Feuer an Allerseelen keine leere Pfanne hängen oder stehen durfte: nicht, dass sich eine Seele hineinsetze und verbrenne.
Der Verfall unserer Zeit und Gesellschaft haben ihre Gründe: umso wertvoller, die bewahrenden Zeichen, wie eben dieses Konzert!
Zum Titelbild:
Das 1511 datierte, derzeit im Kunsthistorischen Museum Wien ausgestellte Gemälde von Albrecht Dürer (1471 – 1528), das auch als Allerheiligenbild bekannt ist, wurde vom wohlhabenden Nürnberger Kaufmann Matthäus Landauer (um 1450 – 1515) für den Altar der Allerheiligenkapelle im Nürnberger Zwölfbrüderhaus gestiftet. Diese karitative Einrichtung nahm er 1501 in Angriff, um zwölf alten Handwerkern, die unverschuldet in Not geraten waren, eine Existenz zu sichern. Die Kapelle des Zwölfbrüderhauses selbst wurde schon um 1508 weitgehend vollendet und der Hl. Dreifaltigkeit, sowie Allen Heiligen gewidmet, die Stiftung des Zwölfbrüderhauses selbst nahm 1510 ihre Arbeit auf. Eine formale Besonderheit von Dürers Lösung besteht darin, dass der Altaraufsatz nicht mehr wie im Norden üblich als wandelbares Retabel, d. h. mit klappbaren Flügeltafeln, konzipiert worden ist, sondern als pala (ital. Tafel), also nur aus einer einzigen Tafel besteht. Dürer nahm hier Anregungen italienischer Kunst auf. Schon als er 1505/07 in Venedig weilte, schuf er dort mit dem Rosenkranzfest (heute Prag, Nationalgalerie) ein entsprechendes Altarretabel nach italienischer Konvention. Auch auf dem ersten Entwurf für den Landauer-Altar, der 1508 datiert ist (Zeichnung in Chantilly), sprechen die klassischen Architekturelemente des Rahmens für die prägende Wirkung der südlichen Renaissance. Der ausgeführte Rahmen dagegen, der ebenfalls auf einen Entwurf Dürers zurückgeht und wohl von Ludwig Krug geschnitzt wurde, weist eine Mischung mit gotischen, stärker der einheimischen Tradition verpflichteten Detailformen aus. Heute wird das Wiener Gemälde in einer um 1880/81 entstandenen Kopie seines Originalrahmens gezeigt, der sich heute noch in Nürnberg (Germanisches Nationalmuseum) befindet. Bild und Rahmen bilden eine formale und inhaltliche Einheit. Das bekrönende Bogenfeld des Rahmens und der darunter liegende Architrav zeigen als Reliefs das Jüngste Gericht, d. h. das Urteil Gottes über die Auferstandenen am jüngsten Tag, die als Selige entweder ins Paradies oder als Verdammte in die Hölle ziehen. Das Gemälde stellt dagegen den nach dem Weltgericht und dem Sieg über das Böse geschaffenen, ewigen Gottesstaat der Seligen bzw. Gerechten dar. Konkret zeigt Dürer die überzeitliche Gemeinschaft aller Gerechten, wie sie sich um die Hl. Dreifaltigkeit (dargestellt als Taube des Hl. Geistes mit Gottvater, der den Gekreuzigten vor sich hält) versammelt hat und diese anbetet. Bedeutsam ist der Einfluss der Schrift De Civitate Dei (Vom Gottesstaat) des Kirchenvaters Augustinus auf Dürers Konzeption, denn Augustinus bezeichnet alle Bewohner des Gottesstaates als Heilige und schließt damit explizit auch jene Menschen ein, die von Gott in die Seligkeit aufgenommen wurden. Dementsprechend versammelt Dürer nicht nur Engel, Heilige und Propheten in den oberen Figurenzonen, die sich kreisförmig um die zentrale Gruppe der Hl. Dreifaltigkeit ziehen, sondern nimmt auch Vertreter aller irdischen Stände in der untersten Zone auf, geschieden in Geistliche (links) und Laien (rechts). Im Zentrum und besonders nah an den Betrachter gerückt, finden sich ein Papst und ein Kardinal sowie ein Kaiser und ein König, in deren unmittelbarer Nachbarschaft der greise Stifter selbst (links) bzw. sein Schwiegersohn Wilhelm Haller (rechts, in goldenem Harnisch) prominente Plätze einnehmen. Weitere Bildnisse Nürnberger Bürger werden unter den Dargestellten vermutet. Nicht nur dadurch, dass Dürer die Gemeinschaft der Gerechten im Himmel über einer weiten Flusslandschaft schwebend situiert, macht er das Visionäre seiner Darstellung deutlich. Auch der Einschluss seines Selbstbildnisses hat diesen Effekt: Winzig klein steht Dürer in der unteren rechten Ecke auf dem Landschaftsstreifen; Analogien zu Darstellungen des Johannes auf Patmos, dessen Visionen von der Endzeit selbst im Bild gezeigt werden, sind daher kaum zufällig. Indem sein Blick uns fixiert, wird die Rolle des Künstlers als Mittler der Botschaft noch betont. (Guido Messling, 08. 06. 2021)
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Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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