60stes Bickenbacher Volksfest

60. Bickenbacher Volksfest

Bickenbach, Bergstrasse
Die Bickenbacher feierten vom 04. bis 07. Juni ihr diesjähriges Bachgassenfest. Die Veranstaltung fand dabei zum 60sten Mal statt.
Im Jahr 1950 gründeteten die Vorsitzenden aller Vereine das Bickenbacher Ortskartell, das bereits drei Jahre später in Orts- und Kulturkartell umbenannt wurde. Dieses Kartell übernahm die Aufgabe, zwischen Vereinen und Gemeinde ein Verbindungsglied zu stellen, dass die Interessen beider bündelte. Ziel war es, das Gemeinschaftsgefühl und den Heimatgedanken zu fördern. Zudem sollten auch eine Generationen übergreifende Gemeinschaft geschaffen werden. Am 2. Juni 1951 fand das erste Bickenbacher Volksfest statt. Damals noch als ein Sportfest entwickelte es sich bald weiter und wurde sogar über die Ortsgrenzen hinweg bekannt. In den ersten Jahren wurde eine Spargelkönigin gewählt. Das Fest wurde für viele mensche immer attraktiver und grösser. Als aber die Kosten die Einnahmen überstiegen musste sich 1969 das Orts- und Kulturkartell auflösen. Um das Volksfest an sich weiterführen zu können wurde im folgenden Jahr die Arbeitsgemeinschaft Bickenbacher Vereine gegründet. Seit 1977 findet das Volksfest in der Bachgasse statt. Diese enge, gewundene und mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Gasse wirkte sehr anheimelnd und war genau das richtige, um ein Volksfest, mitten in der Gemeinde, zu feiern.
Pünktlich zum Volksfest, ausgerichtet von der Arbeitsgemeinschaft Bickenbacher Vereine, wurde die neu gestaltete Bachgasse fertig gestellt. Der leicht morbide Charme des alten Bachlaufes wurde durch neue steril wirkende Betoneinfassungen mit Steinmauer-Aussehen ersetzt. Das Bachbett selbst mit Schotter aufgefüllt. Die mit Kopfstein gepflasterte Gasse blieb jedoch erhalten. Zusätzlich wurde der Weg auf der anderen Seite des Baches gepflastert. Die ganze Gasse glänzt nun im wundervollen Betongrau. Der Baumbestand wurde durch neue Bäume ersetzt. Im Vergleich zu anschliessenden Bahnhofsstrasse wirkt der Baumbestand spartanisch.
Neu war die Eröffnungsfeier des Volksfestes am Freitag um 18 Uhr, die auf dem Platz der Jagdschlossanlage vor dem Rathaus stattfand. Der Platz selbst wurde von den Besuchern weitgehend frei gehalten, suchten sie doch, der prallen Sonne wegen die umliegenden schattigen Plätze auf. Die Reden waren sehr schön und lang, was dazu führte, dass Jugendliche in der prallen Sonne umkippten. Zum Glück waren die Sanitäter jedoch in der Nähe. Bei der Eröffnung wurde jedoch auch den beiden anderen Jubiläen gedacht. Bickenbach hat mit der italienischen Gemeinde Tricarico und der französischen Gemeinde St. Philbert de Grand-Lieu Städtepartnerschaften die mit zehn und fünf Jahren ebenfalls feierlich begangen wurden. Für den musikalischen Rahmen sorgten das über die Landesgrenzen hinaus bekannte Musikcorps und der MG Liederzweig.
Die Verschwisterung mit dem italienischen Tricarico in der italienischen Provinz Basilicata wurde auf vielfachen Wunsch italienischstämmiger Bewohner im Jahr 2000 durchgeführt. Dazu wurde kurz vorher der Bickenbacher Partnerschaftsverein gegründet, der ebenfalls in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Der passende Rahmen bildete auch damals das Bickenbacher Volksfest. 2005 erfolgte die offizielle Verschwisterung mit der französischen Stadt St. Philbert de Grand-Lieu.
Vierzehn Vereine und Gruppen bauten dies Jahr in der Bachgasse ihre Zelte, Stände und Buden auf. Dafür wird es jedoch zum ersten Mal nur eine Bühne geben, die über dem Bach aufgebaut wird. Freitag abend trat die CCR Revival Band auf. Am Samstag folgte Springflute, während Sonntag die Original Südtiroler Spitzbuam auftraten. Montag schliesslich spielte die Schuldorf Bigband aus Seeheim-Jugenheim.
Zum Geburtstag wurde ein neuer Volksfestumzug organisiert, der auf verschlungenen Wegen durch die Gemeinde führte. Start war in der Pfungstädter Strasse, um über die Bebel-, Zwingenberger-, Hügel-, Alsbacher-, Jugenheimer- und Darmstädter Strasse wieder zum Ausgangspunkt zurück zu gehen. Leider war die Organisation etwas überfordert, so dass der Zug statt um 13 Uhr wie angekündigt, sich mit fast einer Stunde Verspätung in Bewegung setzte. Das war besonders für die Kindergartenkinder sehr unangenehm, die eine Stunde in der prallen Sonne stehen mussten. Auch das Bickenbacher Musikcorps in ihren dunklen Uniformen hatte sicherlich seine Schwierigkeiten, wenn schon der normale, ungeduldig gewordene Besucher am Strassenrand sich mit viel Wasser versorgen mussten. Hier waren auch zum ersten Mal die in der Werbung immer wieder erwähnten tausende Gäste aus nah und Fern zu sehen. Denn die Bachgasse war zu den meisten Zeiten, an denen der Reporter anwesend war, sehr übersichtlich.
Wie gewohnt endete die Festivität am Montag Abend mit einem Feuerwerk.