Seit der überzeugenden Präsentation beim Fährmannsfest in Hannover war schon einige Zeit vergangen. Am 26. Nov. 2011 gab es endlich wieder einen Liveauftritt von „Werner Nadolnys JANE“. Eine Besonderheit war in Darlingerode, daß zum ersten mal in veränderter Besetzung ohne den 2. Keyboarder „Dr. Bogarth“ gespielt wurde.
Eine tolle Überraschung war für mich die sympathische und spielfreudige Band „Blocksperga“. http://www.blocksperga.com. Sie spielten eine individuelle, zündende Mischung aus Rock, Gothic, Mittelalterlicher Folklore und eigenen Elementen. „Blocksperga“ präsentierte sich auf der Bühne bunt gemischt mit viel Bewegung. Exotische Musikinstrumente kamen zum Einsatz.
Als „Werner Nadolnys JANE“ nach einer Umbauphase die Bühne betrat, herrschte schon gute Stimmung im Saal. Mit dem Intro „True Romance„ knüpften sie direkt an die bereits entstandene mystische Atmosphäre an.
Das Bühnenlicht blitzte auf und es wurde rockig. Die ehrwürdigen „JANE“-Songs „All my Friends“ und „Lady“ krachten als Doppelschlag durch den Saal. Der Jubel war entsprechend der Musik laut und heftig. Auch „Blocksperga“-Fans wurden ergriffen und rockten mit, so wie vorher die anwesende JANE-Gemeinde vom Sound dieser Band überrascht war.
Ein weiterer Klassiker begeisterte alte und neue JANE-Freunde gleichermaßen: „Daytime“. Phantastisch kam gleich danach der von „Werner Nadolny“ geschriebene Song „Fire, Water, Earth And Air“ herüber, bevor mit „Space Waters“ die Präsentation des topaktuellen CD-Albums „Eternity“ eingeleitet wurde. Dieser Song war sphärisch und ruhig zugleich.
Ganz im Gegensatz dazu präsentierte sich das rockige „Borrowed Time“. Da blieb keiner still stehen. Kaum zu glauben, aber es gab noch eine weitere Steigerung: „Roses On The Floor“. Es wird getragen von einem mitreißenden, hämmernden Sound. „Sven Petersen“ dominiert hier absolut kraftvoll und sicher an seinen Drums. Phantastisch die Voice-Box-Einlage von „Dete Klamann“. Dazu Gesangsparts von „Rolf Vatteroth“. Das war klasse.
Nun brachte „Werner Nadolnys JANE“ den gefühlvollen Klassiker „Out In The Rain“. Zum hineintauchen und genießen... Gerade noch sanft, gaben die Jungs schon wieder richtig Gas und legten mit dem Medley „Windows-Spain-Love Your Life“ ein 16 Minuten langes Kunstwerk hin, das abwechslungsreicher, rockiger und gefühlvoller kaum sein kann. Das Publikum ging voll mit und honorierte diese Leistung lautstark.
Mit „Circle Of Hands“ zeigte die Band ganz andere Qualitäten. Der „Uriah Heep“-Song, den „Torsten Ilg“ von seiner gleichnamigen Uriah Heep-Coverband mitgebracht hatte (http://www.circle-of-hands.de), bewies deutlich das musikalische Talent von „Werner Nadolny“. Er hat daraus eindeutig ein JANE-Stück gemacht, den Uriah Heep-Erkennungswert aber ebenfalls erhalten. Gänsehaut setzt ein, wenn „Torsten Ilg“ das ursprüngliche „David Byron“- Feeling herüberbringt. Niemand kann es so gut wie er.
Der altbekannte JANE-Song „Hangman“ ging nach seinem sanften Einstiegspart in bekannte härtere Bereiche über und zeigte erneut, welches Potenzial in dieser Formation steckt. Sanft, rockig, psychedelisch, hard & heavy - sie können alles. Das mitgehende Publikum honorierte dies mit kräftigem Applaus und Zugaberufen.
Die Band ließ sich nicht lange bitten und kehrte mit dem Song „Back Again“ zurück. Alles war sofort wieder am rocken. „So So Long“ brachte schließlich den ganzen Saal zum mitsingen. Und wieder verabschiedete sich die sympathische Band, die das Publikum gar nicht gehen lassen wollte. Weitere Zugabe-Rufe konnten wegen der fortgeschrittenen Zeit leider nicht mehr erfüllt werden. Schade, denn die neu geprobte „Triptych“-Trilogie hätte gut gepasst und wäre zudem eine Live-Premiere gewesen...
Eine tolle Geschichte zum Schluß:
Spontane und selbstlose Hilfe gab es, als an unserem PKW nach dem Konzert mitten in der Nacht ein Reifen platzte. Es war dunkel, kalt und stürmisch. Konzertbesucher aus der Umgebung, die uns voraus fuhren, brachten uns spontan mit ihrem PKW an den über 10 km entfernten Übernachtungsort und besorgten am Sonntagmorgen (!) den passenden Ersatzreifen, den sie auch gleich wechselten...
Fazit:
„Werner Nadolnys JANE“ hat mich schon wieder voll überzeugt. Jahrzehntelange Erfahrung überbieten bei dieser Band alle heutigen Trends einfach durch Leistung. Bewundernswert das exakte Zusammenspiel bei gutem Sound.
Mein besonderes Kompliment geht an JANE-Urgestein „Werner Nadolny“. Er spielte trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen einen sicheren und hervorragenden Part. „Torsten Ilg“ ist mit seiner Stimme und Ausstrahlung als Frontmann nicht mehr wegzudenken und gibt der Band sicheren Halt. „Dete Klamann“ bringt mit seiner Gitarre den echten JANE-Sound genau so gut herüber wie „Rolf Vatteroth“ mit Baß und Gesang, sowie „Sven Petersen“ mit seinen unglaublich kraftvollen und präzisen Drums. Sie alle sind ein Team, das immer noch weiter wächst.
„Werner Nadolnys JANE“ hat zum ersten mal in dieser Gegend gespielt und auf Anhieb neue Freunde gefunden. Das Publikum war offen für alles und ging begeistert mit. Überhaupt fiel es leicht, sich hier wohl zu fühlen. Ich war hier nicht zum letzten mal...
Tipp:
Im nächsten Jahr sind weitere Live-Termine von „Werner Nadolny’s JANE“ für ganz Deutschland in Planung. Wer guten, soliden Rock aus Deutschland erleben möchte, sollte ab und zu auf der Webseite nach Terminen Ausschau halten. Vielleicht ist etwas in der Nähe. Es lohnt sich. http://www.jane-band.com
Bürgerreporter:in:Ralf Schünemann aus Burgdorf |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.