Eine Sondersendung wird am 30.11.2011 um 18:00 über die gelungene Veranstaltung berichten. http://radioflora.de
Zur Verfolgung von jugendlichen Jazzfans im Nationalsozialismus
Die Swing-Jugend ist ein zunächst im Hamburger Bildungs- und Großbürgertum auftretendes Phänomen. Die Anhänger versuchten sich durch eine Gegenkultur und auffällige, dem englischen Stil nachempfundene Kleidung abzusetzen. Zuerst hauptsächlich durch Treffen, wo sie Swingmusik hörten. Sie organisierten Tanzveranstaltungen und engagierten Jazzbands. Auf Swing-Hits dichteten sie Spottverse, in denen sie sich über Nazis, Soldaten und besonders über die ungeliebte Hitlerjugend lustig machten. Sie trugen englische Mäntel und Hüte, lasen ausländische Zeitungen und grüßten sich untereinander „Swing heil!“ statt mit „Sieg Heil!“. Die Swings hatten oft lange Haare, karierte Sakkos, Hut und Regenschirm und trafen sich in Cafés oder Clubs, um Swing zu hören. Mit Absicht verwendeten sie Anglizismen.
Ab dem Kriegsjahr 1943, als die Oberschüler der Jahrgänge 1926 bis 1928 nacheinander als Luftwaffenhelfer eingezogen wurden, bildeten sich auch in Flak-Batterien lose Gruppen von Swing-Fans. In Berlin war das nachts nur für Wehrmachtsangehörige geöffnete Varieté Haus Vaterland am Potsdamer Platz ein Geheimtipp, denn dort spielte das populäre Tanzorchester Kurt Widmann in traditioneller Bigband-Besetzung amerikanischen Swing, der unter harmlos klingenden deutschen Titelnamen angesagt wurde. („In the mood“ hieß „Gut aufgelegt“).
Aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Swing-Jugend
Bürgerreporter:in:Horst Kröger aus Walsrode |
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