Moderne Windkraftanlage

Früher wurden Windmühlen in Verbindung gebracht mit Getreidemühlen, heute geht es bei den "Windrädern" um erneuerbare Energie.
Und von diesen benötigen wir eine gewaltige Menge, sehr viel mehr als bisher, denn die Politik hat wegen der Ereignisse in Tschernobil und Japan die Atomkraftwerke in ihrer Tätigkeit stark eingeschränkt und zeitlich begrenzt.

Statt der Gefahr der Verstrahlung wie in Japan müssen wir aber in Zukunft wohl mit den Unbilden der Windräder leben ( je nach Entfernung z.T. unerträgliche Geräusche, Schattenwurf, Gefahr im Sicherheitsbereich, zusätzliche Stromleitungen usw.).

Seither lagen bei der Gesamtstromerzeugung für Deutschland die Kernkraftwerke mit 24 % an zweiter Stelle, während nach wie vor die CO 2 -Schleudern "Braun- und Steinkohlewerke" mit einem Anteil von insgesamt
43 % an der Spitze liegen.
Während Erdgas und Biomasse noch mit 21 % beteiligt sind folgt dann schon die Windkraft mit 7 % und Photovoltaik trotz verstärktem Einsatz mit nur 1 %.
Daher wird auch das Thema Windkraftanlagen in diesem Rahmen heftig diskutiert.

Für Entwicklung, Vertrieb und Montage sind die Herstellerwerke der Windräder seit 1991 wie Pilze aus dem Boden geschossen und erhalten nun erheblichen Auftrieb. Mittlerweile gibt es alleine in Deutschland über 18 Betriebe, die teilweise mehrere Tausend Mitarbeiter beschäftigen.

Die ersten Windräder haben schon 25 Jahre auf dem Buckel und liegen auch sehr schlecht bei den erzeugten Stromleistungen.

Aus Gründen unverwirbelten, stärkeren Windes und größeren Rotorblättern werden die Anlagen immer höher gebaut - damit auch mehr Strom erzeugt.

Beim Aufbau bis zur Nabenhöhe (Höhe des Turmes, wo die Gondel mit Rotor und Rotorblätter aufgesetzt werden) haben die Firmen verschiedene Techniken:
Einmal werden am Boden zunächst 3-teilige Betonrohre verschraubt und in der Höhe untereinander verleimt und zum Schluss wird der gesamte Turm mit dicken Stahlseilen durch die Zementsegmente von oben bis unten stabilisiert.

Oder es gibt den reinen Stahlrohrturm, wo vom Sockel bis Nabenhöhe der gesamte Turm mit 20 - 40 mm starken Stahlrohren aufgebaut wird.

Eine weitere Möglichkeit ist der reine Stahlfachwerkbau - ähnlich der hohen Strommasten.

Die bisher höchste Windkraftanlage der Welt steht in Laasow, Deutschland und hat die stattliche Höhe von insgesamt 205 m, Nabenhöhe = 160 m und Rotordurchmesser = 90 m.

So, wie im Laufe der Zeit die Höhe der Windräder angestiegen ist, hat sich auch die produzierte Leistung der Windkraftwerke erhöht.
Anfangs lag die Stromerzeugung noch bei 30 KW = 30 000 Watt pro Windrad und heute hat man das 200-fache zu erwarten 6 MW = 6 000 000 Watt - eine enorme
Steigerung !

Es sind schon Versuche gestartet mit einer max - Leistung von 7,5 MW.

In Breidenbach sehen wir z.Zt. den montierten Trageturm bis zu Nabenhöhe einschließlich Gondel.

Seit Monaten besteht eine Baustelle für Windkraftanlagen auf der Höhe des ehemaligen Diabas-Steinbruches in Oberdieten und wir können von Breidenbach aus die Tätigkeiten beim Aufbau des Trageturmes beobachten.

Während am 21.7. gerade die ersten Betonsegmente über dem Horizont zu sehen waren, wurde für die Endphase die Krananlage verlängert und dann am 18.8.2011 die Gondel aufgesetzt, die Nabenhöhe ist erreicht.

Der untere Betonring hat einen Durchmesser von 10 m mit einer Höhe von 4 m,
die weiteren 23 aufgesetzten Ringe jeweils eine Höhe von 3,65 m.

Nun fehlt noch der Rotor mit den Rotorblättern und die äußere Montage einer modernen Windkraftanlage ist fertig, die den Strom für alle Privathaushalte der
Großgemeinde Breidenbach liefern kann.

Gruß an alle
Harry