Der Truppenübungsplatz Baumholder feiert am Samstag, 8. Juni 2013 sein 75 Jähriges Bestehen. Gemeinsam mit dem das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Idar-Oberstein, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, plant man einen Tag der offenen Tür, an dem die Besucher einen Einblick in die tägliche Arbeit der verschiedenen Bereiche erhalten können. Auch die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei ist mit dabei. Die Stiftung mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)kooperiert seit Jahren mit der Bundeswehr - bundesweit. Beinahe täglich sind Teams der Stefan-Morsch-Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um junge Soldaten als Stammzellspender zu gewinnen. Im Jahr 2012 konnten so rund 8556 Angehörige der Bundeswehr in die Spenderdatei der Stiftung aufgenommen werden. Menschen, die sich bereit erklärt haben, im Ernstfall für einen an Leukämie erkrankten Menschen Stammzellen zu spenden und so dem Patienten die Chance auf Heilung zu geben. Die Blutentnahme findet in den meisten Fällen in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst der Bundeswehr statt, so dass nur eine Blutentnahme erfolgen muss. Das Motto lautet deshalb auch: Einmal stechen, zweimal helfen.
Beim Tag der offenen Tür auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder informiert die Stefan-Morsch-Stiftung wieder über das Thema Stammzellspende und Knochenmarkspende. „In den vergangenen Jahren haben wir sehr gut mit der Bundeswehr kooperiert“, berichtet Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. So ist der Anteil der Soldaten in der Datei stark gestiegen: Nicht nur, dass die Zahl der typisierten Soldaten innerhalb der Spenderdatei kontinuierlich wächst, auch der Anteil der Stammzellspender liegt heute bei 30 Prozent. „173 Lebensretter, die die Stefan-Morsch-Stiftung im vergangenen Jahr vermittelt hat, sind Angehörige der Bundeswehr“, gibt Morsch bekannt. „Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir fortführen.“ Da ist es nur konsequent auch beim Tag der offenen Tür in Baumholder mit dabei zu sein und auch die Besucher dort, über die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke aufzuklären.
Leukämie ist nur eine der bösartigen Erkrankungen, die eine Übertragung gesunder Blutstammzellen erfordern können. Mit der Transplantation von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System – seine einzige Chance auf Leben, wenn Chemotherapie oder Bestrahlungen nicht geholfen haben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn es Menschen gibt, die sich typisieren lassen – sprich: als Stammzellspender in der Spenderdatei erfasst sind. Um Stammzellen transplantieren zu können, müssen die Gewebemerkmale von Spender und Patient übereinstimmen. So sind in den Knochenmark- und Stammzellspenderdateien wie der Stefan-Morsch-Stiftung zwar weltweit über 20 Millionen Menschen registriert - trotzdem ist es immer noch ein Glücksfall, wenn sich für einen Patienten ein passender Spender findet. Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren registrieren lassen. Entsprechende Ausschlusskriterien lassen sich auf der Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung nachlesen. So führen überwiegend schwerwiegende Vorerkrankungen, die auch zum Ausschluss bei der Blutspende führen würden, dazu, dass man nicht als Stammzellspender zugelassen wird.
In Baumholder können sich die Besucher nicht nur typisieren lassen. Neben dem Arbeitsalltag der Bundeswehr ist dort auch die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz mit einem Info-Stand vertreten, ebenso wie der Verband der Reservisten, der Deutsche Bundeswehr-Verband, der Ausbildungsbeauftragte des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Idar-Oberstein.
Wie wird man Stammzellspender?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei auf 40 Jahre festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind nicht mehr, oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Internetseite (www.stefan-morsch-Stiftung.de). Zudem gibt es die Möglichkeit sich über die Homepage auch Online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird dann einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet.
Bürgerreporter:in:Annika Zimmer aus Birkenfeld |
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