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Kein Anschluss unter dieser Nummer.... Neckermann schweigt....

  • Das endgültige Aus für Neckermann ist beschlossen. Trotz monatelangen Bemühens hatte sich kein Investor für das vor 62 Jahren gegründete Unternehmen gefunden. Etwa 2000 Beschäftigte am Stammsitz Frankfurt und in einer Niederlassung in Sachsen-Anhalt verlieren ihre Jobs
  • hochgeladen von Wolf STAG

Wolfgang Thurner ist Gewerkschaftssekretär von Verdi und Mitglied des Aufsichtsrats der Neckermann.de GmbH.
Die vorläufigen Insolvenzverwalter haben am 27. September 2012 das Ende des traditionsreichen Versandhandelsunternehmens Neckermann zum 30. September verkündet - das bittere Aus für eine Marke, mit der die meisten Bundesbürger im Laufe ihres Lebens zu tun hatten: in der Werbung, beim Stöbern im Katalog, als Kunden.
Während der vorläufigen Insolvenz wurde deutlich, was Verdi vorher bereits vermutet hatte: Der Karren befand sich in tiefem Morast. Neckermann hat über einen langen Zeitraum nicht kostenbewusst gewirtschaftet. Kein Fehler der Beschäftigten, sondern Missmanagement. Als potenzielle Investoren Neckermann für eine mögliche Übernahme auf Herz und Nieren geprüft haben, waren die krassen Fehler nicht mehr zu verbergen. Erforderliche Investitionen wurden nicht getätigt. Zu teuer, zu komplex, zu alt sei die Informationstechnologie, mit der Neckermann arbeitet. So das einhellige Urteil derer, die sich für das Unternehmen interessierten. Vergleicht man diese Bewertung der Übernahmeprofis mit dem im Frühjahr präsentierten Vorhaben der Geschäftsführung, einen "profitablen Kern" von Neckermann freilegen zu wollen, muss man dem alten Management eine gehörige Portion Realitätsferne bescheinigen.
Wolfgang Thurner ist Gewerkschaftssekretär von Verdi und Mitglied des Aufsichtsrats der Neckermann.de GmbH Dies zeigte sich auch in der Weigerung der Geschäftsführung, den ursprünglich geplanten Abbau von 1500 Beschäftigten sozial abzufedern. Es lässt sich kaum klären, ob das Management im Wissen um die tatsächliche Geschäftssituation Abfindungen vermeiden wollte oder ob der Eigentümer, der amerikanische Finanzinvestor Sun Capital Partners, die Geduld verloren hatte. Jedenfalls hat sich selten zuvor ein Arbeitgeber so hartnäckig geweigert, den Beschäftigten in ihrer dramatischen Lage finanziell durch Abfindungen entgegenzukommen. Aus Sicht von Verdi war damit eine neue Qualität in der Auseinandersetzung zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite im Handel erreicht.
"There is no guarantee ...", erwiderte Paul Daccus, Manager bei Sun, Anfang Mai 2012 in einer Gesprächsrunde Arbeitnehmervertretern auf die Frage, ob Neckermann die Zahlung der Gehälter bis zum Ende der Kündigungsfrist verbindlich zusichern könne, wenn die Arbeitnehmervertreter im Gegenzug eine Massenentlassung ohne Abfindungen akzeptieren würden.
Die Positionen standen sich von Anfang an diametral gegenüber. Die Geschäftsführung wollte durch eine Restrukturierung eine Fokussierung des Unternehmens auf den Onlinehandel mit Technik und Möbeln erreichen. Nur rund 500 Arbeitsplätze sollten in Frankfurt erhalten bleiben. Die Restrukturierung wollte der Eigentümer mit 25 Mio. Euro zusätzlichem Kapital unterstützen. Für eine soziale Abfederung war hingegen kein Cent vorhanden.

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