Die Aachener Dombausage
Die Dombausage erzählt vom Bau der Pfalzkapelle in Aachen, dem ältesten Teil des heutigen Aachener Doms, durch Karl den Großen. Karl wollte nur die besten Materialien für den Dom verwendet wissen. Als er in einen langjährigen Krieg zog, beauftragte er den Stadtrat, den Bau bis zu seiner Rückkehr fertigzustellen. Durch die Kosten des Krieges ging dem Stadtrat bald das Geld aus, der Bau kam ins Stocken und die Handwerker zogen ab. In ihrer Notlage ließen sich die Ratsherren auf einen Pakt mit dem Teufel ein und versprachen ihm für die weitere Finanzierung des Dombaus die erste Seele, die nach Fertigstellung des Baus die Kirche betreten werde.
Der Teufelspakt sollte zwar geheim gehalten werden, er sprach sich aber dennoch herum, und so wollte niemand die fertiggestellte Kirche als Erster betreten. Ein um Rat gebetener Mönch erklärte den Ratsherren, sie hätten dem Teufel zwar eine Seele versprochen, aber keine Menschenseele, es könne also auch eine Tierseele sein. Die Ratsherren ließen daraufhin einen Wolf fangen und in die Kirche treiben. Der Teufel riss dem Wolf die Seele aus dem Leib und merkte erst dann, dass er betrogen worden war. Erbost schlug er beim Verlassen der Kirche die Tür so heftig zu, dass sie einen Riss bekam. Außerdem klemmte er sich beim Zuschlagen der Tür den Daumen an einem der Türzieher ab.
Wenn man sich den Daumen oder sonst einen Finger einklemmt - aua, das tut ganz schön weh und der Nagel läuft blau an.