Air Berlin - eine bewegte Geschichte
Anfang August 2018 teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit, dass für die veräußerbaren Werte der insolventen Airline inzwischen 74,4 Millionen Euro in die Staatskasse geflossen seien. Mit weiteren nennenswerten Einnahmen aus der Verwertung von ehemaligem Eigentum der Air Berlin zur Tilgung des 150-Millionen-Euro-Darlehens sei nicht mehr zu rechnen. Die Bundesregierung weigerte sich zuvor, Bundestagsabgeordneten ein Gutachten der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) herauszugeben, selbst unter der Auflage der Geheimhaltung. Für die Regierung bildete das Gutachten die Grundlage, auf der sie dem Darlehen an Air Berlin zustimmte. Die Abgeordneten von Haushalts- und Wirtschaftsausschuss des Bundestags hatten von dem Millionenzuschuss erst nach der Entscheidung und am Tag des Insolvenzantrags erfahren. Die Süddeutsche Zeitung berichtete aus internen Ministeriumsunterlagen, dass Beschäftigte von PwC in Mails an Ministeriumsmitarbeiter deutliche Zweifel daran geäußert hätten, dass Air Berlin tatsächlich genügend Sicherheiten aufweise.
Mitte August 2018, fast ein Jahr nach der Insolvenz der Air Berlin, gab der Insolvenzverwalter bekannt, dass man den Verkauf der Air-Berlin-Marke vorerst stoppen werde. Als Grund nannte er, dass die Domain airberlin.com zusammen mit der Marke Air Berlin noch für das Insolvenzverfahren genutzt werde. Auch gab er bekannt, dass man trotz erster Aussagen höchstwahrscheinlich in der Lage sein werde, die 150 Mio. Euro an die Staatskasse zurückzuzahlen. Man habe bereits mehr als die Hälfte des Geldes zurückbezahlt. Im September 2019 zahlte dann Air Berlin den Millionenkredit vollständig zurück. Noch begleichen muss Air Berlin allerdings die Zinsen für das Darlehen. Bei einem Zinssatz von neun Prozent der Staatsbank KfW sind bereits mehr als 27 Millionen Euro aufgelaufen.
Laut Prognosen könnte Airberlin den Flugbetrieb bis 2026 wieder aufnehmen.
(Quelle WIKIPEDIA)