2012 sind bereits elf neue Kompetenzzentren „Frau und Beruf“ an den Start gegangen. Mit der Bewilligung von drei weiteren neuen Einrichtungen ist noch im ersten Quartal zu rechnen.
Die Kompetenzzentren sollen neue Zugänge für Frauen am Arbeitsmarkt schaffen, den Wiedereinstieg nach einer Familienphase unterstützen und eine umfassende Berufsorientierung für Mädchen organisieren. Die Unterstützung von Gründerinnen und Unternehmerinnen gehört ebenso zu ihrem Aufgabenkatalog wie die Stärkung der Position weiblicher Führungskräfte und die Beratung von Unternehmen bzw. ihrer Organisationen bei der Umsetzung frauenfördernder Maßnahmen. Emanzipationsministerin Barbara Steffens erklärte dazu: „Mit den Kompetenzzentren 'Frau und Beruf' wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen, die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Niedrige Bezahlung und unterwertige Beschäftigung von Frauen widersprechen nicht nur dem Gleichstellungsgebot, sondern sind auch ökonomisch unsinnig, weil sie für Kurzsichtigkeit stehen."
Nachdem die frauenpolitische Infrastruktur der Regionalstellen Frau und Beruf von der Vorgängerregierung zerschlagen wurde, musste ein neues Angebot aufgebaut werden. Durch ein landesweites Verfahren wurden geeignete Träger, die auf die Akzeptanz der jeweiligen Region bauen können, ermittelt, so dass folgende Kompetenzzentren starten konnten:
Aachen (Träger: AGIT mbH Aachen)
Bergisches Städtedreieck (Träger: Stadt Wuppertal, Gleichstellungsstelle)
Bonn/Rhein-Sieg-Kreis (Träger: Bundesstadt Bonn,
Wirtschaftsförderung; Verbundpartner: Rhein-Sieg-Kreis, Wirtschaftsförderung)
Düsseldorf/Mettmann (Träger: Zukunftswerkstatt Düsseldorf GmbH)
Emscher-Lippe (Träger: Stadt Castrop-Rauxel / ZFBT)
Hellweg/Hochsauerlandkreis (Träger: Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland)
Köln (Träger: Stadt Köln, Wirtschaftsförderung)
Märkische Region (Träger: Agentur Mark GmbH)
OWL (Träger: OstWestfalenLippe Marketing GmbH)
Siegen-Wittgenstein/Olpe (Träger: Kreis Siegen-Wittgenstein)
Westfälisches Ruhrgebiet (Träger: Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung; Verbundpartner: Wirtschaftsförderungsgesellschaften
für den Kreis Unna und der Stadt Hamm)
Für die Regionen Niederrhein, Münsterland und Mittleres Ruhrgebiet sind weitere Bewilligungen in den nächsten Wochen geplant.
Noch sind nicht alle Kompetenzzentren personell voll besetzt. Mit den Arbeiten kann aber bereits begonnen werden. „Die Erfassung und Ausweisung der jeweiligen regionalen Beratungs- und Unterstützungsangebote für erwerbstätige und arbeitsuchende Frauen und ihre Familien; die Kommunikation geschlechtsspezifischer Auswertungen von Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsdaten; Veranstaltungen und Veröffentlichungen zum Thema Frauenerwerbstätigkeit - all dies gehört zu den Pflichtaufgaben eines jeden Kompetenzzentrums. Die größte Herausforderung für die Einrichtungen wird aber darin bestehen, die anderen regionalen arbeitsmarktpolitischen Akteurinnen und Akteure für das Ziel der beruflichen Gleichstellung zu gewinnen. Das Ziel ist es, gemeinsam Initiativen und Projekte für die verschiedenen Zielgruppen zu entwickeln und diese konstruktiv zu begleitet“, so Steffens.
Die Ministerin geht von einer großen Bereitschaft zur Zusammenarbeit der anderen regionalen Akteurinnen und Akteure aus: „Schließlich haben Kommunen, Gleichstellungsbeauftragte, Kammern, Agenturen für Arbeit, Regionalagenturen, Gewerkschaften und weitere den neuen Kompetenzzentren ihre Unterstützung zugesichert“.
> "widersprechen nicht nur dem Gleichstellungsgebot"
Solche geschlechtlich einseitigen Einrichtungen widersprechen aber auch dem Gleichstellungsgebot.