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Kurzgeschichte
Ein fallendes Blatt macht noch keinen Herbst

Es war ein sonniger Tag im September, als das erste Blatt des Jahres sanft vom Baum fiel. Es war ein Blatt, vertrocknet und nicht mehr schön anzusehen. Die Menschen in der kleinen Stadt spürten den Wandel in der Luft, der Sommer verabschiedete sich viel zu früh und der Herbst kündigte sich an.

Für einige war dieses erste Blatt ein Zeichen der Vergänglichkeit. Sie sahen es als Mahnung, dass die warmen Tage längst vorüber sein würden. Die Bäume würden ihre Blätter verlieren, die Tage würden kürzer, und die Dunkelheit würde sich ausbreiten. Die grauen und kalten Herbsttage lagen bereits wie ein Schatten über ihren Gemütern.

In der Bäckerei von Frau Schmidt hörte man die Kunden flüstern. “Schon wieder Herbst”, seufzte eine ältere Dame und blickte aus dem Fenster auf das fallende Blatt. “Ich mag den Herbst nicht. Alles wird trist und grau.”

Auch Simon, der Postbote, fühlte sich betroffen. Er hatte die letzten Jahre immer wieder mit einer saisonal abhängigen Depression zu kämpfen. Sobald das erste Blatt fiel, überkam ihn eine bleierne Müdigkeit. Er fürchtete sich davor, zur Arbeit zu gehen, und mied die Interaktion mit anderen Menschen. Seine Stimmung sank, und er fühlte sich grundlos freudlos. Die Winterdepression hatte ihn bereits fest im Griff.

Doch es gab auch Menschen, die das erste Blatt mit Freude betrachteten. Sie sahen darin den Beginn einer neuen Jahreszeit, die Möglichkeit für Veränderung und Neuanfang. Die Kaffeestube von Herrn Müller war voller Lachen und Gespräche. “Der Herbst ist meine liebste Zeit”, sagte eine junge Frau und nippte an ihrem Cappuccino. “Die bunten Blätter, der Duft von Kürbissuppe, das alles macht mich glücklich.”

Und so fiel das erste Blatt des Jahres für jeden anders. Für manche war es ein melancholischer Abschied, für andere ein hoffnungsvoller Neubeginn. Vielleicht lag die Wahrheit irgendwo dazwischen, im Tanz der Blätter, die sanft zu Boden schwebten und den Herbst begrüßten.

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