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KLIMA/SCHUTZ und Wandel- oder wie der Klimawandel verändert Vegetationszeiten in NRW

Minister Remmel: Klimawandel verändert Vegetationszeiten in NRW / Minister informiert sich auf der 14. Etappe der Klimaschutztour über Klimafolgen für den heimischen
Die Folgen des Klimawandels sind in Nordrhein-Westfalen bereits sicht­bar und werden sich weiter auf die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen auswirken. „Der Klimawandel ist kein abstraktes Gebilde. Er trifft jeden. Deshalb ist der Klimaschutz eine der größten Herausforderungen, vor der die Menschheit steht“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel auf der 14. Station der NRW-Klima­schutztour beim Obstbaubetrieb Schumacher in Tönisvorst im Kreis Viersen. Die Apfelblüte beginnt dort in dieser Woche – und damit auch der so genannte „Vollfrühling“.

Die Apfelblüte ist ein Indikator für den Einfluss veränderter klimatischer Bedingungen auf die Entwicklung von Pflanzen und Ökosystemen. Langjährige Beobachtungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz zeigen, wie sich der Termin immer weiter nach vorne verschiebt. „Vor 35 Jahren hätten wir diesen Termin erst nach der ersten Maiwoche geplant. Der Klimawandel hat die Vegetationsperioden in Nordrhein-Westfalen bereits verschoben“, sagte Minister Remmel.

Nach einer Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbrau­cherschutz (LANUV) hat der Klimawandel in NRW bereits deutliche Zeichen hinterlassen. Der Fachbericht Nummer 27 des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mit dem Titel „Klima und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen“ kommt unter anderem zu folgenden Feststellungen:

Vegetationszeit
Seit 1951 hat sich landesweit der Beginn der Vegetationszeit nach vorne verlagert. Zwischen 1951 und 2009 um etwa 16 Tage.

Jahresverläufe
Für NRW ist festzustellen, dass sich der Beginn von Frühjahr, Sommer und Herbst im Vergleich zur Klima-Normalperiode im Jahresverlauf inzwischen deutlich nach vorne verschiebt. Während sich die Länge von Frühling und Sommer kaum ändert, nimmt die Länge des Herbstes um ca. 17 Tage besonders stark zu, die Länge des Winters um ca. 21 Tage ab.

Niederschläge
Verschiebung der Niederschläge vom Sommer in den Winter.

Zunahme von Starkregentagen
Zunahme der Tendenz von Starkregentagen mit mehr als 20 Mil­limeter Niederschlag pro Tag, im Winterhalbjahr ist dies ausgeprägt signifikant. In den 2000er Jahren sind vermehrt lokale Starkregen­ereignisse aufgetreten, die in Siedlungsbereichen häufig zu Schäden geführt haben.

Bodenerosionen
Bodenerosionen durch Wasser verursachen in Nordrhein-Westfalen immer wieder Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, an bau­lichen Anlagen und Verkehrseinrichtungen. Starkregen ist hauptver­antwortlich für diese Erosionen. Von 1937 bis 2007 konnte für zehn Messstationen im Ruhrgebiet eine signifikante Zunahme der sommerlichen Regenerosivität von 4 Prozent pro Dekade registriert werden. Zwischen 1973 und 2007 betrug die Regenerosivität sogar dramatische 20 Prozent pro Dekade.

Gewässertemperatur
Seit 1978 hat die mittlere Wassertemperatur des Rheins (Station Kleve-Bimmen) um etwa 1,2 Grad zugenommen. 1998 wurden zum ersten Mal seit Beginn der Messungen maximale Wassertempera­turen von mehr als 25 Grad registriert, obwohl die Abwärmeein­leitungen in den Rhein das genehmigte Maß nicht überschritten haben.

Diese Folgen sind nicht nur für die Umwelt verheerend, sondern auch ökonomisch schädlich. Deutschland und NRW können sich von den Wetterextremen nicht abkoppeln: Die Zahl der wetterbedingten Schadensereignisse hat sich nach Aussagen der Münchener Rückver­sicherungen in den letzten 40 Jahren in Deutschland bereits mehr als verdreifacht. Das wird auch die Landwirtschaft in NRW stark treffen. Remmel: „Der Obstanbau ist wie die gesamte Landwirtschaft unmittelbar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. “

Für die Obstanbauer steigt das Risiko von Früh- und Spätfrösten auf­grund des früheren Blühbeginns. Im letzten Jahr wurde gerade der Apfelanbau dadurch empfindlich getroffen. Und erst vor vier Jahren gab es am Niederrhein ein Unwetter mit starkem Hagel, das Millionen­schäden verursachte - auch in der Landwirtschaft.

Der Obstbau hat für Nordrhein-Westfalen eine hohe Bedeutung. Nach Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen stehen hier die meisten Apfelbäume. Jeder Bundesbürger verzehrt durchschnittlich etwa 25 Kilogramm Äpfel im Jahr.

Tönisvorst ist die 14. Station der „NRW-Klimaschutztour“ von Minister Remmel. Ziel der Besuchsreihe ist es, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Folgen des Klimawandels in NRW sowie auf herausragende Klimaschutz-Beispiele aus der Wirtschaft und wichtige Projekte der Klimaanpassung zu lenken. Der Auftakt der Tour war im Juli 2011.

Weitere Informationen:
www.klimaschutztour.nrw.de
www.klimaschutz.nrw.de

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3 Kommentare

Ja, das Klima wandelt sich ständig... aber es braucht keinen Schutz ;)

nun ja- es gäbe viele Dinge- die muss mal - auch im Rahmen des Umweltschutzes/Klima sehen.
Da es hier Dinge gibt die negativ sind- wie der ganze Bio Diesel- für den in Braslien nun noch mehr Land gerodet und mehr Bäume gefällt werden als vorher....

Das ist es....

> "wie der ganze Bio Diesel- für den in Braslien nun noch mehr Land gerodet und mehr Bäume gefällt werden als vorher...."

Wenn die Brasilianer (und unsere Ökos) Biosprit haben wollen, muss man halt Wald in Plantagen umwandeln. Ist bei uns doch auch so - wir haben auch kaum noch Wald, sondern Holzplantagen.

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