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Texelgeschichten
Januar 2016 - 6 Pottwale verenden auf Texel

Pottwale ernähren sich in der Regel überwiegend von Tintenfischen, die sie in Meeren bis zu einer Tiefe von 3.000 m erbeuten. Die Nordsee ist daher zur Futtersuche eher ungeeignet. Die Nordsee ist laut, trüb und flach und mit Tintenfischen nicht gerade üppig gesegnet. Warum im Januar 2016 etliche Pottwale an der deutschen und niederländischen Nordseeküste strandeten und verendeten ist bis heute nicht geklärt. Strandungen von Pottwalen wurden bereits im 16. Jahrhundert dokumentiert. Da man hierfür Umweltverschmutzungen und maschinelle Geräuschbelastungen ausschließen kann, kommen 2 Faktoren in meine engere Wahl. Im Dezember 2015 war die Sonne besonders aktiv und es kam zu heftigen und häufigen Sonnenstürmen. Diese beeinflussen das Magnetfeld der Erde, an dem sich die Wale auf ihren Wanderungen orientieren. Die 2. Erklärung könnte sein, dass die Nordsee immer subtropischer wird. Ein britisches Forscherteam steuert seit Jahrzehnten bei ihren Kontrollfahrten insgesamt 74 Messpunkte in der Nordsee an, vom Englischen Kanal im Süden bis zu den Färöer-Inseln im Norden. Dort werfen sie jedes Mal die Netze aus und schauen, was sich so alles fangen lässt. Im Jahr 1985 stießen sie nur an 20 Prozent der Messstellen auf Tintenfische. 2014 waren es schon 60 Prozent. So dass jetzt auch die Fischerei beginnt, Tintenfische zu fangen, vor allem in Schottland. Die Tiere nehmen in allen Bereichen der Nordsee zu. Im Dezember 2015 wurde der höchste Wert an kleinen Pfeil- und Zwergkalmaren beobachtet. Seit den 80er-Jahren hat sich das Oberflächenwasser der Nordsee im Durchschnitt um fast zwei Grad Celsius erwärmt. Ob die Pottwale im Fressrausch nicht mehr den Weg aus der flachen Nordsee in den Atlantik fanden, ist ebenfalls nicht bewiesen.

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