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Wie sich Arbeit ändert:-Vom defizitorientierten Arbeitsmodell zum flexiblen Kreativitätsideal

„Wir brauchen ein visionäres und revolutionäres Weiterdenken von Wertschöpfungskonzepten und Innovationen in der Arbeitsorganisation“, fordert Matthias Horx. Dafür müsse sich auch die Zeitarbeit neu orientieren. Wie die Zukunft dieses Beschäftigungsmodells aussehen könnte, darüber diskutiert der Trendforscher am Dienstag, 20. September, mit Hermann Mairhofer, CEE von Trenkwalder International, auf der Messe Zukunft Personal in Köln (auf Englisch).

„Zeitarbeit bietet für den Einzelnen, der flexiblere Arbeit sucht oder mit einem unstetigen Arbeitsmarkt konfrontiert ist, eine gewisse Absicherungsfunktion“, erklärt Horx. Deshalb habe Zeitarbeit als Teil des Megatrends hin zu einer multi-flexiblen Arbeitswelt viel Potenzial.

Im Zuge dieser Flexibilisierung verdienten Menschen, die ihre Arbeit gerne und selbstständig machten, immer mehr, doch diejenigen, die ihre Arbeitskräfte „verkauften“, immer weniger. „Deshalb benötigen wir neue Organisationsformen der Arbeit, die den Einzelnen mit dieser Situation nicht allein lassen“, so Horx. Damit Zeitarbeit diese Aufgabe erfüllen könne, dürfe sie jedoch nicht nur von den Defiziten der alten Arbeitswelt leben. „Personaldienstleister müssen sich mehr fragen, wie sie Menschen mit einem flexiblen Arbeitsentwurf aus positiven Gründen für die Zeitarbeit interessieren, so dass sie nicht erst dann darauf stoßen, wenn sie keine andere Wahl mehr haben“, ist der Trendexperte überzeugt. Zeitarbeit brauche offensivere, kreativere Strategien.

Zeitarbeit als „Workship“ bei der Arbeitssuche

Dafür hat Horx einige Vorschläge zur Diskussion mit Hermann Mairhofer von Trenkwalder: Die „neuen Kreativen“ organisierten sich heute weitgehend neben der Zeitarbeitsbranche im Internet. Für diese Menschen müssten die Unternehmen der Branche innovative Packages anbieten, etwa indem sie Weiterbildungs- und Qualifikationsangebote in das Konzept von Zeitarbeit integrierten. „Mit dem Erfolg von Online-Netzwerken wie LinkedIn oder Facebook ist der Markt für flexible Arbeit viel besser gestaltbar“, so der Trendforscher. Es werde eine große Aufgabe der Zukunft, Wissensarbeiter, die sich im Internet selbst vermarkten, zu integrieren und neue Angebote für sie zu schaffen.

In diesem Zusammenhang könnten Horx zufolge gildenhafte Formen der Selbstorganisation entstehen. „Ich kann mir vorstellen, dass ‚kreative Arbeitsbalance‘ in den nächsten Jahren ein großes gesellschaftliches Thema wird, bei der sich die Menschen zusammenschließen und quasi wie in Form einer Bürgerinitiative ihre Arbeitskraft am freien Markt verkaufen“, so Horx‘ Vision. Zeitarbeitsunternehmen könnten dann wie Netzwerke funktionieren, die das „Matching“ von Angebot und Nachfrage regelten – so ähnlich wie Parship bei der Partnersuche entstehe „Workship“ bei der Arbeitssuche.

Trends in der Arbeitswelt erkunden

Unter dem Titel „Temporary Placement as a trendsetter: The working world of tomorrow“ treffen Hermann Mairhofer, CEE von Trenkwalder International, und Trendforscher Matthias Horx am Dienstag, 20. September, 14.30 bis 15.15 Uhr, auf der Zukunft Personal in der Koelnmesse, Halle 3.2, Forum 2, aufeinander.

Europas größte Messe für Personalmanagement präsentiert Personalverantwortlichen vom 20. bis 22. September in Köln, was die Arbeitswelt morgen für sie bringt. Neben dem Angebot von mehr als 500 Dienstleitern für die Personalarbeit in Unternehmen und Organisationen haben die Fachbesucher angesichts von rund 220 Vorträgen und Podiumsdiskussionen in acht Praxisforen und auf zwei Aktionsflächen Training die Qual der Wahl.

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