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Wegverhandeln, was nicht mehr zu bewältigen... Bilanz der Not

  • "Mitarbeiter des Vereins überreichen dem Oberbürgermeister die Bilanz des Jahres 2011"
  • hochgeladen von Wolf STAG

Wegverhandeln, was nicht mehr zu bewältigen...

Bilanz der Not
Armut hat viele Gesichter. Davon können die Mitarbeiter des Vereins Schuldnerhilfe in Essen bei der Bilanzübergabe an Oberbürgermeister Reinhard Paß berichten. Auch davon, daß die Altersarmut zunehmend in die Schuldenfalle führt...

2011 wurden von den Mitarbeitern des Vereins Schuldnerhilfe 12,5 Millionen Euro von hoffnungslos verschuldeten Personen "wegverhandelt", lautet die Leistungsbilanz. 2400 Fälle, 72,5 Millionen Euro Gesamtschuldenvolumen, dabei 647 Erwerbslose, die vom Jobcenter "überwiesen" wurden, die Hälfte Langzeitarbeitslose, eine nüchterne Aufstellung, hinter der soziologisch komplex zu beschreibende Geschichten stecken. Allen gemein, sie führen zu Angst und Auswegslosigkeit. Zunehmend die Folgen von Altersarmut. Mit der Aufarbeitung der persönlichen Geschichten will man sich hier aber nicht aufhalten, die Beseitigung des Schuldendrucks stehe im Vordergrund. Daneben betreibe man Präventionsarbeit indem man Material für die Schulen erstelle. Einer externen professionellen Supervision oder Zertifizierung, wie sie ansonsten in der modernen Sozialarbeit und bei öffentlichen Leistungsträgern üblich, hat sich der aus verschiedenen Berufsgruppen und zum Teil Ehrenamtlichen zusammensetzende Verein noch nicht stellen wollen. Gleichwohl spare die Stadt durch die Tätigkeit des Vereins, betont Essens Oberbürgermeister. Der Weg in Armut und Pauperismus sind heute "zukunftsträchtig". Erkennbar auch daran, daß sich in diesem Bereich mittlerweilen vermehrt private und fragwürdige Firmen tummeln. Mit der Not des Mitmenschen wurden schon immer "Geschäfte" gemacht. Ein Grund mehr, öffentliche Angebote bereit zu halten.

(stk., Foto: "Mitarbeiter des Vereins überreichen dem Oberbürgermeister die Bilanz des Jahres 2011", erle)

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