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Die Macht des Schwarms.....

Im Café Oleander in Ratingen bei Düsseldorf, einem verrumpelt-gemütlichen Abituriententreff, suchen Piraten nach Orientierung. Sie trinken Krombacher und Orangina aus Flaschen, gehen zum Rauchen vor die Tür. Und beschäftigen sich mit den praktischen Fragen des politischen Lebens.

"Nein. Im Ernst", setzt die Frau nach. "Man muss doch auch Dinge sagen können, die piratig sind. Wo gibt es denn dafür die Schulung?" Es geht nun ein bisschen hin und her, von Rhetorikkursen ist die Rede, die noch angeboten werden könnten, davon, dass sie vielleicht einmal das Programm der Partei lesen möge.

"Ja, und dann?", fragte die Piratin. "Dann stehst du auf einem Zettel und wirst nicht gewählt", antwortet der Männerchor zögerlich. "Wahrscheinlich."

Dutzende drängen auf den Spitzenplatz

So wie den Ratinger Piraten geht es vielen Neumitgliedern der Partei in Nordrhein-Westfalen. Über Wahlkampferfahrung verfügen die wenigsten, und auch über ein Landtagsmandat dürfte bis vor kurzem kaum jemand nachgedacht haben. Mit dem Ende der rot-grünen Minderheitsregierung von Hannelore Kraft (SPD) scheint der Einzug der Piraten in ein weiteres Landesparlament nun plötzlich realistisch. Umfragen sehen die Politikneulinge bei Werten zwischen fünf und sieben Prozent.

Die Chance der Neuwahl hat bei vielen Piraten die Leidenschaft fürs Mandat geweckt. Der NRW-Landesverband kann sich vor Anwärtern kaum retten, die sich die Aufgaben eines Landtagsabgeordneten zutrauen. Allein für den ersten Listenplatz haben sich neben Landeschef Michele Marsching mehr als 30 Bewerber ins Rennen gebracht. Insgesamt 160 Interessierte, Stand Freitagnachmittag, tummeln sich im Kandidatenpool.

Am Samstag und Sonntag wollen die NRW-Piraten in Münster daraus eine Landesliste basteln. Insgesamt 16 Stunden sind für den Nominierungsparteitag angesetzt. Dass der Zeitplan hinhaut, ist unwahrscheinlich. Auf 40 Namen soll die Liste zusammengedampft werden, ein Hauen und Stechen um die Plätze ist programmiert. Für sich werben werden die Anwärter im "Kandidatengrillen", einer berüchtigten Frage-Antwort-Schlacht auf offener Bühne.

Zeitweise schwoll die Liste in den vergangenen Tagen auf 200 Kandidaten an. Einige zogen sich nach hitzigen, in Mailinglisten ausgetragene Debatten über Trittbrettfahrer und Möchtegern-Karrieristen, wieder zurück. "Es ist schwer, den Überblick zu behalten", räumt der Sprecher der NRW-Piraten, Achim Müller, ein.

Die Kandidatenriege zieht sich quer durch alle Berufsgruppen, viele hat es laut Kurzprofil von anderen Parteien zu den Piraten gezogen. Auf der Liste stehen einige Piraten, die schon vom Landtagswahlkampf 2010 Erfahrung mitbringen, aber auch viele Neumitglieder. Bei einigen muss man sich fragen, wie ernst sie es mit dem politischen Mandat meinen.

"Ich möchte Erfahrungen sammeln", schreibt etwa ein 19-jähriger Schüler. "Mir geht es nicht einmal darum, einen guten Listenplatz zu bekommen. Andere Menschen haben es eher verdient, im Landtag zu sitzen." Ein anderer kündigt seine Kandidatur per Rundmail an, lässt sich dann aber entschuldigen. Beim entscheidenden Parteitag habe er leider andere Termine.

Macht der vernetzten Vielen

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2 Kommentare

Bild 1 zeigt das Programm der Piratenpartei...

oh- dann kann man es nicht sehen-

In den Niederlanden hat es eine ähnliche Bewegng gegeben wie damals die Grünen-
Kabouters..... und das hat dem Land gutgetan....

solange nicht der Trend ganz weit links und ganz rechts rechts

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