Das Philippinenbüro
Wer 25 Jahre verheiratet ist, feiert die Silberne Hochzeit. Das Philippinenbüro wird in diesen Tagen 25 Jahre alt. Und zieht prompt von Essen nach Köln um.
"Wir waren bislang im Asienhaus im Stadtteil Katernberg, ganz in der Nähe von Zeche Zollverein, untergebracht," berichtet Michael Reckordt von der privaten Initiative. "Der Asienverein hat das Gebäude aber jetzt an die Zeche Zollverein verkauft. Und die möchte es selbst nutzen."
Doch zurück zum Philippinenbüro. Der Verein wurde 1987 in Köln gegründet. 40 Institutionen aus dem kirchlichen und nicht-kirchlichen Bereichen fanden damals zusammen, um über die Situationen in dem ostasiatischen Inselstaat aufmerksam zu machen. Die Zahl der Mitglieder ist heute auf 186 angewachsen. "Es sind so viele wie noch noch zuvor," betont Reckordt. Filipinos der 1. und 2. Generation gehören dem Verein inzwischen genauso an wie Kirchen oder Leute aus der Globalisierungskritik. Finanziert wird die Arbeit aus Mitgliederbeiträgen und projektbezogenen Geldern von Nichtregierungsorganisationen.
Das Philippinenbüro betreibt politische Bildungsarbeit. Die Folgen des Klimawandels ("Es gibt heute mehr Taifune mit höherer Intensität als früher.") und des ungebremsten Abbaus von Rohstoffen (Beispiel: der Bergbau in den Philippinen) seien hier als Beispiele genannt. Um nicht nur theoretisch über ein Thema zu reden, reisen die Mitarbeiter und Mitglieder des Philippinenbüro auch immer wieder in die Philippnen. So war man beispielsweise im Jahre 2010 als Wahlbeobachter dort.
Die Philippinen sind ein schwieriges Thema, wie Reckordt selbst zugibt. Es gibt nicht immer ein aufregendes und interessantes Thema, über das man berichten kann. Länder wie China werden in der Öffentlichkeit außerdem stärker wahrgenommen. So gibt es in der Regel nur wenige Medienanfragen, so zwei- bis dreimal im Jahr, schätzt Reckordt, meistens dann, wenn das Philippinenbüro eine eigene Pressemitteilung herausgegeben hat. Rund 1.000 Leute erhalten den Newsletter.
"Wir machen Informationsarbeit und politsche Bildungsarbeit," betont Reckordt. "Da sind Erfolge in der Arbeit nur schwer zu messen."
Reckordts erster persönlicher Kontakt zu den Philippinen kam durch seine Diplomarbeit im Fach Geographie zustande, die von Shopping Malls und sozialer Ausgrenzung handelte.