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In Memorium ; Wolfgang Menge ist tot

Der legendäre Fernsehautor und Talkmoderator Wolfgang Menge ist tot.
Er starb im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt Berlin, wie seine Familie am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd bestätigte. Vor allem mit der Serie "Ein Herz und eine Seele" mit Heinz Schubert als "Ekel Alfred" hat er Fernsehgeschichte geschrieben. Menge war einer der meistbeschäftigten Drehbuchautoren, den ein ungewöhnlich breites Themenspektrum auszeichnete. Auf dem Bildschirm machte er sich einen Namen als Moderator der Talkshow "III nach 9" an der Seite von Marianne Koch und Karl-Heinz Wocker.

Er am 10. April 1924 in Berlin als Sohn eines Studienrats geboren. Seine Mutter war Jüdin und stammte aus Rumänien. Nach dem Abitur wurde er zum Kriegsdienst einberufen. Seine Berufslaufbahn startete er im Journalismus und schrieb nebenbei für den Hörfunk. Aus seiner Dialog-Serie "Adrian und Alexander" wurde später im Fernsehen die Familienserie "Hallo Nachbarn" entwickelt.

Ein Theaterstück ebnete ihm den Weg zum Fernsehen. In diesem neuen Medium hatte er erste Erfolge unter anderem mit Drehbüchern zu den Krimi-Serien "Stahlnetz". Politische Stoffe verarbeitete er in Fernsehspielen wie "Die Dubrow-Krise" über die Auswirkungen einer deutsch-deutschen Grenzbegradigung.

Sein größter Erfolg ist die Polit-Satire um den Spießbürger und "Sozi"-Hasser Alfred Tetzlaff in "Ein Herz und eine Seele". Die Reihe startete in der Zeit der Kanzlerschaft von Willy Brandt in den Dritten Programmen und wurde Ende 1973 ins Erste Programm übernommen. Im Lauf der Jahrzehnte gab es unzählige Wiederholungen.

Großes Aufsehen erregte 1970 Menges Film "Millionenspiel": Darin geht es um eine live im Fernsehen übertragene Jagd von Killern auf einen Mann. Visionär war auch Wolfgang Menges Dokumentarspiel "Smog", das bereits 1973 die Folgen einer Umweltkatastrophe darstellte.

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