Gräfrath, klein aber fein! Teil 1
Das Bergische Land blieb aufgrund seiner dichten Wälder lange unbesiedelt, Kelten und Germanen vermieden eine Ansiedlung, die Römer drangen nur bis Köln vor. Wahrscheinlich ab dem 8. Jahrhundert siedelten die ersten Bewohner im heutigen Solinger Raum. Erstmals im Hochmittelalter, im Jahre 1135, wird Gräfrath als villa Greveroide (mit Dehnungs-i), also als Rodung eines Grafen, in einer Urkunde erwähnt. Darin heißt es, dass der Kölner Erzbischof Bruno II. der Ursulakirche einen Altar schenkte aus dem Zehnten des Dorfes Greveroide im Kirchspiel Wald. Das Dorf Greveroide war zu dieser Zeit ein kleines Bauerndorf, seit mindestens 1220 ist auch die Honschaft Gräfrath als Verwaltungsbezirk im Kirchspiel Wald innerhalb des Amtes Solingen nachgewiesen. Die weitere frühe Geschichte Gräfraths ist eng mit der Klostergründung verbunden.
Die Jahrhunderte kamen und gingen mit mehr oder minder großer Geschichte. Heute ist Gräfrath mit rund 19.000 Einwohnern der kleinste Stadtbezirk in Solingen. Mit seiner gut erhaltenen, zu großen Teilen aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Altstadt um den Marktplatz am Fuße der Klosterkirche zählt Gräfrath zu den ausgewählten 56 historischen Stadtkernen Nordrhein-Westfalens und ist immer wieder ein Besuch wert.