Essen Update: Kultur
Der Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2011, der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, stellt seinen jüngsten Roman „Das Dorf des Deutschen“ (Merlin Verlag, Gifkendorf 2009) vor. Die anschließende Diskussion moderiert Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI).
Boualem Sansal wurde 1948 in Algerien geboren. Er ist studierter Ingenieur und Ökonom und ein engagierter Schriftsteller. Für sein Erstlingswerk „Le Serment des Barbares“ („Der Schwur der Barbaren“, Merlin Verlag, Gifkendorf 2003) erhielt er 1999 den Prix du Premier Roman, wurde daraufhin jedoch als Direktor des algerischen Industrieministeriums entlassen. In seinem jüngsten Roman „Das Dorf des Deutschen“ (Merlin Verlag, Gifkendorf 2009), dessen Veröffentlichung in Frankreich eine heftige Debatte ausgelöst hat, verbindet Boualem Sansal die Tabuisierung des Holocausts in der arabischen Welt mit der tristen Realität der Einwanderer in den europäischen Vorstädten und den Methoden der Islamisten. In „Das Dorf des Deutschen“ werden die in Frankreich aufgewachsenen Brüder Rachel und Malrich nach dem Tod ihrer Eltern damit konfrontiert, dass sich ihr Vater als ranghoher Nazi bei der SS schuldig gemacht hat. Sie hatten ihren Vater nur als verehrten Unabhängigkeitskämpfer im algerischen Widerstand gekannt und müssen nun einen Weg finden, mit der Schuld und dem Wissen um die Vergangenheit umzugehen.
Die abschließende Diskussion wird in Deutsch und Französisch geführt.
Kartenvorverkauf (Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro):
Centre Culturel Franco-Allemand, Tel. 0201 77 63 89
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.institutfrancais.de/essen.html
Sonntag, 25. März 17:00 Uhr
Lesung von Boualem Sansal, moderiert von Claus Leggewie
Boualem Sansal (Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2011)
Ort: Deutsch-Französischen Kulturzentrums, Brigittastr. 34, 45130 Essen
Veranstalter: KWI