Eine schrecklich-schöne Zukunftsvision- „Corpus delicti“
. Wie könnte es aussehen, das Deutschland des Jahres 2057? Und wie geht es den Menschen? Strotzen sie nur so vor Gesundheit oder geht es ihnen einfach nur schlecht? Bei ihrer Auseinander¬setzung mit diesen und anderen Fragen hat Erfolgsautorin Juli Zeh eine Zukunftsvision entworfen, die wohl als schrecklich-schön bezeichnet werden muss: In ihrem Theaterstück „Corpus delicti“, das am 8. November ab 19 Uhr erstmals in der neuen Spielzeit in der Casa des Schauspiel Essen gezeigt wird, ist das Phänomen Krankheit dank des Fortschritts der Medizin und der Genfor¬schung sowie eines rigorosen Hygienefanatis¬mus fast völlig aus der Gesellschaft verbannt. Die Kehrseite der Medaille: Alle Bürger werden lückenlos überwacht. Der herrschenden Staatsideologie, die auf dem Buch „Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation” des smarten Journalisten Heinrich Kramer (Tom Gerber) basiert, kann sich niemand entziehen. Auch Biologin Mia Holl (Bettina Schmidt) war immer eine begeisterte Anhängerin dieser Lehre. Doch seit ihr Bruder sich im Gefängnis umgebracht hat, weil er mittels DNA-Analyse eines Mordes überführt wurde, ist sie aus der Bahn geworfen. Sie verwahrlost zusehends und gefährdet damit nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch das Gemeinwohl und die Sicherheit des Staates. Also wird ein Aufsehen erregender Schauprozess gegen sie angestrengt, der die Nation in Atem hält.
In Florian von Hoermanns Inszenierung spielen: Tom Gerber, Gerhard Hermann, Floriane Kleinpaß, Ines Krug, Holger Kunkel, Jens Ochlast, Jan Pröhl, Bettina Schmidt, Rezo Tschchikwischwili und Silvia Weiskopf.
Eintritt: 14,- Euro.
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen,
Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de
Tip :„Corpus delicti“ von Erfolgsautorin Juli Zeh wieder am Schauspiel Essen