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Die Suche nach den Ursachen....Neue Qualität in der Begleitung von Patientinnen bei der Früherkennung von Brustkrebs

Essen hat einen bundesweit wegweisenden und modellhaften Qualitätsleitfaden zur Früherkennung von Brustkrebs entwickelt. Patientinnen und Patienten sollen bessere Beratung und Informationshilfen bekommen. ...
Seit 2006 werden in Essen alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur Früherkennung von Brustkrebs eingeladen. Jetzt diskutierte der Runde Tisch Brustkrebs, wie sich der Ablauf des Mammografiescreenings stärker an den Bedürfnissen der Frauen orientieren kann und wie Frauen, bei denen auffälliger Befund festgestellt werden, Informationen und Entscheidungshilfen finden.

Die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. hatte im letzten Jahr diesen Runden Tisch angeregt. Das Gesundheitsamt lud sie und die Vertreterinnen und Vertreter der Arztpraxen, der Kliniken, die Verantwortlichen für das Mammografiescreening, die Krebsberatungsstelle und die Selbsthilfeberatung Wiese e.V. zur Diskussion ein. Erstmals einigten sich alle Beteiligten darauf, die Qualität durch eine gute Begleitung der Patientinnen und durch mehr Zusammenarbeit der Profis in Früherkennung, Behandlung und Beratung zu verbessern. Die Verabredungen wurden in einem „Qualitätsleitfaden Patientinnenbegleitung zwischen Mammografiescreening und Behandlung bei Brustkrebs in Essen“ zusammengefasst. Von der Qualität will sich der Runde Tisch Brustkrebs jährlich überzeugen. Der Leitfaden wird nächste Woche an alle Hausärzte, an alle Gynäkologen und gynäkologischen Kliniken versandt
Zum Hintergrund:
Ziel des Mammografiescreenings ist es, durch Früherkennung die Zahl der Sterbefälle an Brustkrebs zu verringern. Die Qualität des Screenings wird intensiv fachlich kontrolliert. In Essen nutzen 54 Prozent der Frauen zwischen 50 und 69 diese Möglichkeit. Bei rund fünf Prozent der Fälle zeigen sich Auffälligkeiten, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind. Statistisch wird bei 3,5 von 1000 Frauen Brustkrebs, meist in einem frühen Stadium mit guten Heilungschancen, festgestellt.
Eine solche Diagnose kommt für die meisten Frauen sehr unerwartet, da sie mit einem unauffälligen Ergebnis gerechnet haben.
Wenn Frauen selbst einen Knoten tasten und dies über ihre vertraute gynäkologische Praxis abklären lassen, sind sie in Beratung eingebunden und besser auf eine solche Diagnose eingestellt.
Schrecken und Verunsicherung sind bei Diagnosen im Screening größer und die Frage, wo Informationen und Unterstützung zu erhalten sind, drängender. Zudem zeigte sich, dass viele Frauen in dieser Altersstufe keinen Kontakt zu einer gynäkologischen Praxis haben, mit der sie Fragen zu Behandlungsmöglichkeiten und zur Wahl der geeigneten Klinik klären können.
Der Qualitätsleitfaden fasst die gemeinsam gefundenen und abgestimmten Regelungen zur Kooperation zusammen: Die Selbstbestimmung der Frauen wird in den Mittelpunkt gestellt, die Information und Beratung erweitert, die psychosoziale Unterstützung verstärkt, die gynäkologischen und hausärztlichen Praxen und die gynäkologischen Kliniken als Mithandelnde einbezogen und die Neutralität der Screeningstelle bei der Überleitung in Behandlung gesichert. Zu diesen Vereinbarungen wird in Kürze auch ein Informationsblatt für Frauen vorliegen.
Die Fragen zur besseren Patientinnenorientierung und Einbindung aller Akteure im Mammografiescreening werden auch in anderen Städten und auch auf Bundesebene diskutiert. Essen hat hier eine wegweisende Lösung gefunden.
Quelle
(Stadt Essen)
www.dieerle.de

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