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Kirchen in Deutschland
Die St. Petrikirche in Rostock

Um 1300 wurde am heutigen Standort der Petrikirche bereits der Bau einer dreischiffigen Kirche aus dunkelroten Ziegeln begonnen. Bei den Mauern wurde auch teilweise Granitstein verwendet. Teile dieses Baus sind noch bis zum Gewölbeansatz der Seitenschiffe erhalten. Mauerreste am Südturm deuten darauf hin, dass diese Kirche einen Quer- oder Doppelturm hatte bzw. haben sollte. Ob dieser Kirchenbau fertiggestellt wurde, ist nicht bekannt. Zumindest sein Turm wurde 1312 vermutlich noch unvollendet abgerissen, da die Ziegel dringend für eine Befestigung in Warnemünde gegen die Dänen gebraucht wurden. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde anstelle der Vorgängerkirche eine dreischiffige Basilika im Stile der Backsteingotik errichtet. Um 1500 wurde der Kirchenbau durch einen 126 m hohen Turm mit spitzem Turmhelm vollendet.

16. Jh bis 19. Jh.
Leider wurde dieser Turmhelm bereits 1543 durch Blitzschlag zerstört. 1573 wurde der gotische Spitzturm ohne Wetterhahn und Turmknopf wieder aufgesetzt. Doch schon wenig später, am 1. Oktober 1575 hielt der Turm einem starken Südweststurm nicht stand und wurde zur Hälfte heruntergeweht. Er wurde jedoch bis 1577 mit einer Höhe von nun 117,22 m wieder aufgebaut. Weithin sichtbar zeigte er die Lage von Rostock von Land- und Seeseite an und wurde nun erstmals als Landmarke in Seekarten eingezeichnet. Am 30. Juli 1578 war der Turm mit Wetterhahn und Kugel wieder vollständig. Am 2. Mai 1581 entstanden durch Blitzeinschlag große Schäden an Dach und Gewölbe, worauf wieder größere Reparaturen folgten. In einer Stadtansicht von Lindeberg aus dem Jahre 1597 erscheint St. Petri unversehrt mit schlankem, spitzem Turmhelm. Ein weiterer Blitzeinschlag traf am 23. April 1610 den Turmhelm. Löscharbeiten und starker Regen verhinderten Schlimmeres. Auch in einer farbigen Darstellung von Rostock von Wenzel Hollar von 1624/25 und im geometrischen Grundriss von Rostock von Caspar Merian 1653 ist St. Petri komplett zu sehen. In den Jahren 1652, 1709 und 1718 verursachen Stürme und Gewitter Schäden, die beseitigt werden mussten. 

Die schlimmsten Schäden seit ihrer Erbauung trug die Petrikirche im 2. Weltkrieg in der Nacht vom 26. zum 27. April 1942 davon, als sie von Bomben der britischen Luftwaffe getroffen wurde. Der Turm verbrannte und das Gewölbe im Süd- und Mittelschiff stürzte ein. Die Orgel, die Renaissance-Kanzel, und der barocke Altar wurden durch das Feuer vernichtet. Erhalten blieb nur die kleine Turmkapelle, die Mauern und das Gewölbe im Nordschiff. Von der Ausstattung konnten die bronzene Tauffünte von 1512 und ein Kreuzwegrelief, Christus vor Pilatus (wird restauriert) gerettet werden. Die kleine Kapelle an der Nordseite des Turmes war der einzige Raum der Kirche, der in der Bombennacht unversehrt geblieben war, worin sich die Gemeinde weiter zu Gottesdiensten treffen konnte. Der Wiederaufbau begann mit dem Nordschiff, dessen Gewölbe in der Bombennacht ja glücklicher weise erhalten geblieben war. Die Arkaden zwischen Nord- und Mittelschiff wurden zugemauert. Das Nordschiff (Winterkirche) war ab 1954 wieder für die Gemeinde nutzbar.

  • Chorfenster, entworfen von Lothar Mannewitz, eingesetzt 1963
  • hochgeladen von Thomas Ruszkowski
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  • Turmkapelle, nach dem 2. Weltkrieg der einzige unversehrte Raum der Petrikirche.
  • hochgeladen von Thomas Ruszkowski
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