Aus dem Leben der Ordensschwester Maria Domenica Brun-Barbantini
Maria Domenica Brun wurde am 17. Januar 1789 in Lucca (Italien) als Tochter des aus der Schweiz eingewanderten Soldaten Pietro Brun und seiner Ehefrau Giovanna geboren. Im Alter von 12 Jahren verlor Maria Domenica den Vater und in den folgenden Jahre drei ihrer Geschwister. Sie wuchs unter der umsichtigen und liebevollen Führung der Mutter auf. Am 22. April 1811 heiratete Maria Domenica im Alter von 22 Jahren den 10 Jahre älteren Salvatore Barbantini, der jedoch wenige Monate nach der Hochzeit im Oktober 1811 verstarb. Am 14. Februar 1812 kam ihr Sohn Lorenzo auf die Welt; er starb im Kindesalter am 29. Juni 1820.
Maria Domenica führte zunächst das kleine Geschäft ihres verstorbenen Mannes weiter. Tief getroffen vom Verlust ihrer Lieben und doch auf Gott vertrauend begann Maria Domenica inmitten von Unverständnis und Kritik soziale Einsätze im Dienst der Kranken und Alleingelassenen auf den Dachböden und Kellern der Stadt.
Bald folgte ihr eine kleine Schar edelmütiger Frauen, die um den armen Kranken besser zu dienen, in Gemeinschaft leben wollten. So entstand 1817 die "Fromme Gemeinschaft der Schwestern der Nächstenliebe". Sie war zwar nur von kurzer Dauer, bildete aber die Vorhut durch zielstrebiges Vorgehen von Maria Domenica Brun-Barbantini - die Vorhut der künftigen Kongregation.
Einige Versuche von Maria Domenica, ein Kloster zu gründen, führten nicht recht weiter. Durch die Begegnung mit dem Kamillianer Pater Antonio Scalabrini wurde Maria Domenica in die Spiritualität des kamillianischen Krankendienstes eingeführt. Am 27. Januar 1842 erließ Pater Scalabrini , mittlerweile Generaloberer der Kamillianer, das Dekret zur Angliederung der "Kongregation der Dienerinnen der Kranken des heiligen Kamillus" an den Kamillianerorden.
1952 erfolgte die päpstliche Anerkennung der Kongregation. Im Alter von 79 Jahren starb Schwester Maria Domenica Brun-Barbantini in Lucca im Rufe der Heiligkeit. Am 7. Mai 1995 erfolgte in Rom durch Papst Johannes Paul II. die Seligsprechung der Schwester Maria Domenica Brun Barbantini (1789–1868), Gründerin der „Krankendienerinnen vom heiligen Kamillus“, und am 4. Mai 1997 die Seligsprechung von Pater Enrico Rebuschini (1860–1938), des langjährigen Verwalters des Krankenhauses der Kamillianer in Cremona. Am 4. Januar 2001 wurde der frühere Generalprokurator des Kamillianerordens Luigi Tezza von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Als erster Märtyrer des Kamillianerordens gilt der Peruaner Pedro Marieluz Garcés, der 1825 unter nicht völlig geklärten Umständen während des Südamerikanischen Unabhängigkeitskriegs erschossen wurde und als Blutzeuge des Beichtgeheimnisses geehrt wird.