myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Gesundheitspetition MOMO "Beibehaltung der Normalzeit und Abschaffung der Sommer-Zeitverordnung"

Alle Lebewesen verfügen über so genannte innere Uhren, die die Körperfunktionen rhythmisch steuern. Dieser genetisch vorgegebene Mechanismus synchronisiert sich dabei mit der Umwelt – das Sonnenlicht ist der wichtigste „Zeitgeber“. Innere Uhren haben einen "vorausschauenden" Charakter, das heißt der Organismus "weiß" bereits nachts, was am nächsten Morgen mit seinen Körperfunktionen passieren wird. Damit kommt den Inneren Uhren eine ganz wesentliche Rolle für eine der äußeren Umwelt angepassten zeitlichen Strukturierung der Körperfunktionen zu: Sie helfen allen Lebewesen, sich besser an die Umwelt anzupassen - und damit, besser zu überleben.

Alle Stoffwechselvorgänge im Körper sind also aufeinander abgestimmt und genau getaktet.

Kommt es nun zu einer Zeitverschiebung im Außen durch einen Wechsel der Normalzeit in die sog. "Sommerzeit" MESZ, gerät unser soeben geschilderter Biorhythmus ganz empfindlich aus dem Tritt. Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Current Biology“ berichten, unterbricht die Zeitumstellung abrupt die Anpassung der inneren Uhr an die jahreszeitlich bedingte Varianz des Tag-Nacht-Wechsels und erlaubt ihr im Herbst erst viel zu spät diese wieder aufzunehmen. "Da die Inneren Uhren biologische Nervenstrukturen sind, lassen sie sich nicht umstellen wie eine Armbanduhr." erläutert Herr Professor Dr. med. Dr. h.c. Björn Lemmer, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim. Unsere innere Uhr gerät durch diese Umstellung im Außen unmittelbar aus dem Rhythmus und dem Gleichgewicht, und mit ihr unsere einzelnen Organzyklen.

Zu allererst zu merken sind die negativen Auswirkungen der Zeitumstellung für alle von uns im Bezug auf unserem Schlaf-Wach-Rhythmus. Bei der Verstellung im Frühjahr von der normalen Zeit auf die sog. "Sommerzeit" MESZ wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Das bedeutet: Stehen wir normalerweise am Morgen um sieben Uhr auf, ist jetzt es eigentlich erst sechs Uhr. Die Ausschüttung des Melatonin hat sich noch nicht umgestellt. Der Glukokortikoidspiegel ist noch niedrig. Unser Blutdruck und unsere Pulsfrequenz sind noch im Dunkel-Rhythmus. Uns fehlt die eine Stunde Schlaf. Wir sind müde, unkonzentriert und fühlen uns schlapp. Abends dagegen fühlen wir uns fit, obwohl es 23 Uhr ist und wir normalerweise um diese Zeit Schlafen gehen. Aber unsere innere Uhr weiß genau: Es ist erst 22 Uhr.

Doch die geschilderten Schlafstörungen bilden nur eine der vielzähligen Folgeerscheinungen. Till Rönneberg, Professor am Institut für Medizinische Psychologie der LMU München, berichtet in seiner Chronobiologen-Studie von weiteren gesundheitlichen Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Zeitumstellung, wie zum Beispiel ein deutlicher Anstieg an depressiven Verstimmungen, Schwankungen der Herzfrequenz, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Appetitlosigkeit und Verdauungsproblemen. „Das Argument, bei der Zeitumstellung handle es sich ‚nur’ um eine Stunde, trügt“, so Rönneberg. „Wir waren selbst überrascht, wie stark die Effekte sind. Es ist durchaus denkbar, daß die Zeitumstellung langfristig weit größere Auswirkungen hat als bisher geglaubt.“ Herausgefunden wurde unter anderem, daß sich die innere Uhr mit Hilfe des Tageslichts an den 24-Stunden-Rhythmus der Umwelt anpaßt und dieses so genannte Entrainment außerordentlich exakt läuft. Besonders wichtig ist dabei die Dämmerung, also der Wechsel von Tag und Nacht. Unser Schlafverhalten paßt sich sogar dem zeitlichen Fortgang der Dämmerung von Osten nach Westen innerhalb einer Zeitzone an. „Die innere Uhr paßt sich auch genau an die saisonalen Veränderungen der Morgendämmerung an“, berichtet Roenneberg. „Im Winter ist sie auf spät, im Sommer auf früh gestellt. Diese minutiöse Anpassung wird jedoch durch die Zeitumstellung empfindlich gestört.“ Ferner gilt es zu bedenken: „Ganz generell darf man auch kleine Veränderungen in einem biologischen System nicht unterschätzen. Sie scheinen aus menschlicher Sicht trivial und haben dennoch – in größerem Zusammenhang gesehen – dramatische Auswirkungen.“

Anbei ein Seitenverweis der zeigt wie wichtig der Schlaf für uns Menschen ist.

http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/he...

Bei Kindern und Jugendlichen ist auffällig, daß sie in den Monaten der ‘Sommerzeit’ aufgrund eines chronischen Schlafmangels signifikant häufiger in Unfälle verwickelt sind als in den Monaten der Normalzeit. Die zu diesem Thema durchgeführte EU-Studie ist allerdings aus unbekannten Gründen bislang unveröffentlicht. Dennoch reagierte bereits vor einigen Jahren der damals amtierende Baden-Würtenbergische Ministerpräsident Öttinger mit einem Vorschlag, den Schulbeginn in seinem Bundesland auf 09:00 Uhr morgens zu verschieben.
Einzelne spektakuläre Beispiele von Unfällen sind nach wie vor immer wieder der Presse zu entnehmen. So lief zum Beispiel am 17. April 2013 um 07:30 MESZ eine 14-jährige Schülerin auf ihrem Weg zur Schule vor einen LKW und erlitt dabei mehrere Frakturen. Der Grund dafür war eine Konzentrationsschwäche der Schülerin sowie eine herabgesetzte Reaktionsfähigkeit des LKW-Fahrers.
Auch die Anzahl der Wildunfälle nimmt in den Wochen nach der Zeitumstellung ganz erheblich zu, wodurch Kinder und Erwachsene gleichermaßen im Straßenverkehr gefährdet sind.
Ein weiteres, sehr wichtiges Thema, das im Zusammenhang mit der Zeitverschiebung gesehen werden muß, ist das des ansteigenden Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms. Seit Einführung der Sommerzeitverordnung 1980 nimmt das Krankheitsbild ‘Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen’ (ADHS) bei Kindern und Jugendlichen kontinuierlich zu. Einem Arzt-Report der Barmer-GEK zufolge stieg die Anzahl der Fälle innerhalb von nur fünf Jahren um ganze 42 Prozent an. Im Jahr 2011 wurde bereits bei ca. 750.000 Personen ADHS diagnostiziert, bei 620.000 Personen handelt es sich um Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre.
Besonders hohe Diagnoseraten seien zum Ende des Grundschulalters vor dem Übergang auf weiterführende Schulen zu verzeichnen, stellten die Autoren des Reports, Dr. Thomas G. Grobe und Prof. Dr. Friedrich W. Schwartz vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung in Hannover fest.

Statistiken aus anderen medizinischen Quellen belegen, daß durch die Zeitumstellung zwischen 8 1/2 und 12 Prozent mehr Menschen einen Arzt aufsuchen, wobei die Anpassung an die Sommerzeit besonders schwierig ist. Die Einnahme von Schlafmitteln und Antidepressiva steigt in dieser Zeit deutlich an. Aufgrund von chronischer Müdigkeit steigt in den Wochen nach der Zeitumstellung die Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz sowie im privaten Bereich. Eine schwedische Studie sowie Krankenhausdaten der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) belegen den Zusammenhang zwischen der Umstellung von der Normalzeit auf die Sommerzeit und einem 25% erhöhten Herzinfarkt-Risiko.

Rußland hat bereits reagiert und für Ende Oktober 2014 wieder die ganzjährige Beibehaltung der dort gültigen Normalzeit beschlossen!

Die "Sommer"-Zeitverordnung MESZ bringt ausschließlich negative Folgen mit sich.

Die entsprechende Petition ist einzusehen unter:
https://www.openpetition.de/petition/online/beibehaltung-der-normalzeit-abschaffung-der-sommerzeitverordnung

Weiterführende Informationen zu den negativen Auswirkungen der "Sommer"-Zeitverordnung MESZ finden Sie unter: https://www.openpetition.de/petition/blog/beibehaltung-der-normalzeit-abschaffung-der-sommerzeitverordnung

sowie unter:
http://www.zeitumstellung-abschaffen.de/

und auf Facebook: https://www.facebook.com/abschaffung.der.zeitumstellung

Weitere Beiträge zu den Themen

Normalzeitsozialer Jetlag MESZPetitionSommerzeitGesundheitSommer-Zeitverordnung MESZ

6 Kommentare

> "entfällt automatisch die zweimalige Uhrzeitumstellung pro Jahr!"

Diese zwei Umstellungen sind aber völlig irrelevant gegenüber den oben erwähnten Punkten bezüglich Arbeits- und Bildungswelt. Da müssen ALLE zu Zeiten aufstehen und powern, die völlig unnatürlich und schädlich sind - und das ALLTÄGLICH.

Deshalb finde ich die Kritik an der Sommerzeit für völlig sinnlos, solange ein Abschaffen überhaupt nichts an den kritisierten Zuständen und Problemen ändern würde.

@Andreas aus Niedersachsen aus Laatzen

am 29. September 2014 erscheint von Dr. Peter Spork das Buch Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft und es soll eine Debatte darüber anregen, wie es uns gelingt, die Erkenntnisse der Schlafforschung und Chronobiologie in den Alltag und die Arbeitswelt zu integrieren. Unter anderem fordert der Autor die Abschaffung der Sommerzeit, ein Umdenken bei der Schichtarbeit, mehr Rücksicht auf die Chronotypen der Menschen bei den Arbeitszeiten und einen späteren Schulbeginn. Weitere Informationen unter: http://www.peter-spork.de/3-0-spork.html

Danke für den Hinweis.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite