Schwäbisches Dressurreitertreffen in Thierhaupten
Mit über 55 Anmeldungen fand auch in diesem Jahr das traditionelle schwäbische Dressurreitertreffen beim Reit- und Fahrverein Thierhaupten/Ötz e.V., auf der Reitanlage Meir statt. Die Dressurbeauftragte, Marle Koch-Schneider, begrüßte die Gäste im vollbesetzten Reiterstüble der Reitanlage Meir in Thierhaupten und freute sich, diese interessante Veranstaltung des Reitverbandes Schwaben vor zahlreichen Interessierten durchführen zu können.
Zwei Schwerpunktthemen gab es im theoretischen Teil an diesem Sonntag, den 8. März: Erstens altersgerechtes Trainieren junger Pferde, um spätere Schäden zu vermeiden und zweitens die Notenfindung in Dressurprüfungen der Klassen A bis M, um mehr Transparenz für die Reiter zu erreichen. Zum ersten Thema stellte Verbandsvorsitzender, Tierarzt Dr. Stechele, einen Zusammenhang her, zwischen anatomischen Gegebenheiten beim Pferd und Schädigungen durch falsches Reiten. Er ging besonders auf die S-Form der Halswirbelsäule und Schäden durch die häufig praktizierte Roll-Kur ein. Ferner verdeutlichte er u.a. die Bedeutung des Griffelbeins und erläuterte Sehnenschäden, Gallen und Chips.
Den zweiten Themenschwerpunkt übernahm als Referent einer der namhaftesten Richter, Dr. Dieter Schüle. Sein Ziel war es, bewusst zu machen, worauf es in den einzelnen Klassen ankommt. Er ging auf die Ausbildungsskala und auf die Wertnotenfindung ein. Die Note 6 heißt z.B. „befriedigend“, 7 bedeutet „ ziemlich gut“... usw.
Noch vor der Mittagspause ging es in die Reithalle, um das Ganze in der Praxis mit dem Pferd zu demonstrieren. Sechs Pferde mit verschiedenen Ausbildungsniveaus wurden von ihren Reiterinnen durch eine Prüfungsaufgabe geritten. Tabea Ruckgaber, Christina Strauß, Heidrun Karl, Theresa Rohrmair und Veronika Koch stellten sich mutig der Kritik der Richter und Zuschauer. Diese merkten schnell, dass die richtige Einordnung und Bewertung nicht immer leicht fällt. Sie waren oft strenger als Dr. Schüle und M. Koch-Schneider. Zwischen Richtern, Zuschauern und Reitern entwickelte sich ein äußerst fruchtbarer Dialog. Nach den einzelnen Vorstellungen wurde an den Schwachstellen gefeilt, sei es nun Stellung und Biegung, Anlehnung, Versammlung oder Durchlässigkeit. Dr. Schüle gab außerdem wertvolle Tipps für taktisch kluges Reiten, um keine Punkte in den Prüfungen zu verschenken.
Zum Schluss versammelte man sich nochmals bei Kaffee und Kuchen im Reiterstüble und erörterte in einer Diskussion über den "Schwäbischen Dressurpokal" verschiedene Fragen und Punkte. Die Reiter äußerten den, Wunsch, dass diese Prüfungen geschlossen ausgeschrieben werden. Es wurde die Idee geboren, im Frühjahr 2016 einen Lehrgang für Dressurpokalteilnehmer bei einem renommierten Ausbilder anzubieten. Aktiven-Sprecherin Tanja Höhr kümmert sich nun um den Austragungsort und M. Koch-Schneider um die Trainer.
Mit dem Dank an die Reitanlage Meir, an die 1. Vorsitzende des Reitvereins Thierhaupten Hildegard Steiner, Tierarzt Dr. Stechele und Referent Dr. Dieter Schüle verabschiedete sich die Dressurbeauftragte des Reitverbandes Schwaben Frau Koch-Schneider.