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Mit dem E-Bike durch das Energiedorf Wildpoldsried

Am 06.07.2019 hatte eine kleine Abordnung der Bürgerinitiativen Donau-Lech & Friends die Ehre, das 2600 Einwohner Energiedorf Wildpoldsried in einer Exkursion kennen zu lernen. Begrüßt wurden wir durch den 2. Bürgermeister Günther Mögele im ökologischen Bildungszentrum des Dorfes. In den folgenden 2 Vortragsstunden bekamen wir intensive Einblicke in die Energieversorgung, Energieproduktion, Finanzierung und die Ziele der Gemeinde. Sehr viele Fragen wurden von den Teilnehmern wissensdurstig gestellt, die Herr Mögele alle geduldig und sehr kompetent beantwortete. 2018 erzeugte das Energiedorf im Allgäu durch Windanlagen, Photovoltaik, Biomasse, heimische Rohstoffe und Wasserkraft, bilanziell 750% mehr Energie, als dass sie verbraucht hat. Dementsprechend hoch ist auch die Wertschöpfung am Ort, denn sämtliche Erneuerbare Anlagen wurden zwar von der Gemeinde planerisch unterstützt, sind aber zu 100% in Bürgerhand!

Innerhalb von 10 Jahren konnte so, die durch eine Bürgerumfrage aufgestellte "Wunschliste" abgearbeitet werden.

Nicht schlecht staunten die Teilnehmer nach dem Mittagessen in der dorfeigenen Gaststätte, bei der anschließenden E-Bikeführung durch Wildpoldsried. Zuerst ging es durch das idyllische Allgäu hinauf zu den Windrädern. 9 Windräder stehen auf der Gemeindeflur. 10 H stellte und stellt kein Problem dar, obwohl einzelne Höfe nur ca. 500 Meter entfernt liegen. Bei der Beteiligung des letzten Windrades waren sogar viele Bürger enttäuscht, dass sie nur bis zu 5000 Euro Beteiligung am Windrad aufbringen durften, damit alle gleichermaßen zum Zug kamen. Oben am Windrad angekommen, konnte sich jetzt jeder selbst davon überzeugen, wie "laut" ein Windrad wirklich ist. Eine Teilnehmerin bemerkte, dass die B2 nahe ihreres Wohnortes wesentlich lauter wäre und ihr das Windrad um ein Vielfaches lieber wäre. Auch der Flächenverbrauch sprach für sich. Der Ringanker ragte nur 3 Meter in den Boden hinein-viel weniger, als Viele gedacht hatten. Zwei weitere Windräder sind in Planung-die Bürger der Gemeinde dürfen sich wieder freuen, denn die Rendite liegt zwischen 8-10%.

Bei der weiteren Rundfahrt fielen vor allem die vielen PV-Anlagen auf den Dächern auf. Sämtliche Vereinsgebäude und Gemeindehäuser sind mit Photovoltaik bestückt. Herr Mögele erzählte davon wie praktisch diese PV-Anlagen seien und wie wertvoll sie für die Vereine der Gemeinde sind. Denn viel des selbst produzierten Stroms kann als Eigenverbrauch genutzt werden, der Rest wird eingespeist und füllt die Kassen. Durch den jährlichen Gewinn sind die Vereine bestens aufgestellt und der Gemeinderat kann sich um die wirklich wichtigen Dinge kümmern. Zu diesen zählten in den letzten Jahren ein neuer Kindergarten mit Kinderkrippe, eine vollsanierte Grundschule, Seniorenwohnungen mitten im Ort und Sozialwohungen, die ohne Schulden von der Gemeinde finanziert wurden. Besonderes Staunen gab es beim Dorfsaal mit voll ausgestatteter Theaterbühne und der mit regionalem Holz gebauten riesigen Turnhalle.

Auf der Radeltour besichtigten wir auch die Biogasanlage von Energiewendepionier Wendelin Einsiedler. Durch die Vergärung von Gülle, Silogras und Mais wird Biogas hergestellt, das über Leitungen und BHKW´s die Wärmeversorgung im Dorf mit sicherstellt. Durch die Dorfheizung aus regionalen Pellets und Biomasse werden heute 80 Gebäude, alle öffentlichen Gebäude, 10 Gewerbebetriebe und 170 Privatwohnungen versorgt.

Ein besonders Hightlight war die pflanzliche Kläranlage. Diese wurde über ein Leader+Projekt finanziert. Es gibt ein Vorklärungsbecken, das an eine herkömmliche Kläranlage erinnert. Bei den weiteren pflanzlichen Klärbecken kommt man sich wie in einem Biotop vor. Mit den Rädern konnten wir eine Runde mitten durch die Beckenanlagen fahren. Alles ist grün bewachsen und von Libellen umschwärmt. Ein ganz außergewöhnliches Projekt, das dem ökologischen Gedanken von Wildpoldsried sehr entspricht.

Gegen Ende der ca. 15 km langen Runde kamen wir noch am dorfeigenen Badeteich mit Kiosk und dem Energiekampus mit Batteriespeicher vorbei. Durch das starke Umweltengagement der Gemeinde gibt es immer wieder interessante Projektanfragen, wie z.B. das Netzinselprojekt IREN2 oder das dezentrale Stromhandelsprojekt pepples. Besonders hervorzuheben ist das aktuelle Projekt "Grüne Bürgerenergie für Afrika", indem im Bildungszentrum Wildpoldsried afrikanische Ausbilder für PV-Technik, Speichertechnik, Elektro-und Energietechnik geschult werden. Willi Kirchensteiner hat zu diesem Zweck einen Solarfunktionskoffer entworfen, indem das Wichtigste für die Arbeit der Multiplikatoren enthalten ist.

Eine besondere Freude war es für die Bürgerinitiativen mit Herrn Mögele, Herrn Kirchensteiner, Manfred Wolf und einigen anderen Teilnehmern nach der Führung noch auf einen sehr netten Erfahrungsaustausch bei einer guten Tasse Kaffee zusammen sitzen zu dürfen. Wir haben viel gesehen, viel gestaunt und haben gelernt, dass auch eine kleine Gemeinde mit Offenheit, echter Bürgerbeteiligung und einem geschätzten Miteinander in jeder Hinsicht von den ökologischen Zielen und Veränderungen profitieren kann.

  • ...sieht so eine Kläranlage aus? In Wildpoldsried schon....
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5 Kommentare

Grüne Mörder:

Berg¬arbeiter in Kongo sterben, um den Hunger der Welt nach Elektro-fahrzeugen zu stillen!

Christina Lamb, The Sunday Times

Ausgebeutet von chinesischen Firmen riskieren Arbeiter ihr Leben, um den wachsenden Hunger der Welt nach Kobalt zu stillen. Einige dieser Arbeiter sind teilweise nicht einmal neun Jahre alt.

Solange Kanena sitzt auf ihrem kaputten Sofa, hochschwanger, und ruht sich aus. Sie schaut sich in ihrer Behausung mit den drei Räumen um und fragt sich, wie sie ihre acht Kinder satt bekommen soll. Ihr Mann starb vor 10 Tagen bei einem Unfall in der Mine.
Sie hatte niemals ein iPhone in der Hand und keine Ahnung, was ein Elektrofahrzeug ist. Aber als der tiefe, schlammige Tunnel über ihrem Mann zusammenbrach, war er gerade dabei, einen Stoff aus der Erde zu wühlen, welcher für die Batterien von beidem unabdingbar ist: Kobalt.

Quelle und mehr unter:

https://www.eike-klima-energie.eu/2019/03/26/gruen...

Die Energiewende ist doch ganz einfach!

Na klar, wir lassen uns die Sonne auf den Pelz brennen, und wenn wir noch mehr Energie benötigen holen wir uns von der Kirmes ein kleines Windrädchen und pusten drauf.

So einfach ist die Energiewende!

Wofür haben wir denn früher eigentlich Kernkraftwerke gebraucht, und warum mussten sich Bergleute in den Berg graben um Kohle herauszuholen?

Dass es auch anders geht zeigen uns die GRÜNEN. Sie lassen den Kobolt aus dem Berg buddeln (Frau Baerbock von den GRÜNEN meinte wohl das Metall Kobalt) und das Lithium für die Akkus.

Und Autos brauchen wir auch nicht mehr, denn wir fahren einfach mit dem Fahrrad!!

Warum sind unsere Vorfahren eigentlich nicht schon darauf gekommen?

Quelle:

https://www.myheimat.de/hattingen/politik/die-ener...

Wohin mit dem ganzen Elektroschrott?

Unsere Bundesregierung fährt ab auf Elektromobilität, fährt aber selber Luxuskarossen die mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden.

Das ist die erste Ungereimtheit.

Aber was wäre denn wenn morgen auf unseren Straßen nur noch Elektrofahrzeuge unterwegs wären?

Wir müssten wahrscheinlich Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen zukaufen, denn mit einem lauen Lüftchen und ein paar Sonnenstrahlen kann man nicht 40.000.000 Fahrzeuge betreiben.

Wo soll die Energie sonst herkommen?

Das ist die zweite Ungereimtheit.

Jetzt rät der BUND unter dem Motto „Reparieren statt wegwerfen, teilen statt entsorgen“ Elektroschrott zu vermeiden .

Aber was passiert denn wenn jährlich mehr als 4.000.000 Elektroautos zur Verschrottung anstehen.

Das ist die dritte Ungereimtheit.

Haben sie eine Vorstellung davon was das überhaupt bedeutet?

Fotos und mehr unter:

https://www.myheimat.de/hattingen/politik/elektrom...

HJB.

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