Was wir zu "Mariä Lichtmess" feiern
Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Die katholische Kirche feiert jedes Jahr am 2. Februar, also 40 Tage nach Weihnachten, das Fest der Darstellung des Herrn, das auch unter dem Namen „Mariä Lichtmess“ bekannt ist. Der Tradition entsprechend beschloss dieses Fest den weihnachtlichen Festkreis. Es war üblich, erst an diesem Tag die Krippe und den Weihnachtsbaum aus der Stube zu entfernen. Seit der Liturgiereform in der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit nun mit dem Fest „Taufe des Herrn“ am ersten Sonntag nach dem Dreikönigstag (6. Januar). Auch Maria, die Mutter Jesu, musste sich dem jüdischen Reinigungsritual unterziehen. So galt eine Frau nach den jüdischen Gesetzen vierzig Tage nach der Geburt ihres Sohnes als unrein und sie musste deshalb im Tempel ein Reinigungsritual über sich ergehen lassen. Deshalb ist „Mariä Lichtmess“ auch unter Maria Reinigung bekannt. Alle erstgeborenen Söhne – also auch Jesus – waren Gottes Eigentum und sie mussten erst mit einem Opfer ausgelöst werden. So brachten Maria und Josef auch Jesus zum Priester in den Tempel und er wurde dort vor Gott „dargestellt“. Der Evangelist Lukas berichtet auch von zwei sehr alten Menschen im Tempel, Hanna und Simeon. Für sie war es das größte Glück ihres langen Lebens, noch einmal den Erlöser sehen zu dürfen. Zu „Mariä Lichtmess“ wird auch der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen gesegnet. Mancherorts bringen auch die Gläubigen ihre Kerzen für den häuslichen Gebrauch zur Segnung in den feierlichen Gottesdienst mit. In der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf fanden die Gottesdienste mit Kerzensegnung in Holzen, Nordendorf und Westendorf am Festtag selbst statt. In allen anderen Pfarreien findet die Kerzensegnung in der Vorabendmesse am Samstag 06. Februar(Allmannshofen) und bei der sonntäglichen Eucharistie am 07. Februar(Ellgau, Ehingen/Blankenburg) statt. Am 3. Februar gedenkt die Kirche des heiligen Märtyrers Blasius. Normalerweise wird der Blasiussegen mit zwei gekreuzten Kerzen dem einzelnen Mitfeiernden gespendet. In diesem besonderen Jahr wird in der Pfarreiengemeinschaft kein Einzelsegen erteilt, der den Gläubigen das Jahr über vor Hals- und Atemwegserkrankungen bewahren soll. In den Vorabendgottesdiensten am 06. Februar und der Eucharistie am Sonntag 07. Februar erteilen die Priester der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf mit geweihten Kerzen einen allgemeinen Segen.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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