Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt (15. August)
Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt
Ellgau: rogu
Am 15. August wird in den überwiegend katholisch geprägten bayerischen Gebieten noch ein schöner alter Brauch gehegt, der die Ehrfurcht vor der Schöpfung zeigt. Die Frauen sammeln Kräuter und binden diese zu Kräuterbuschen oder Weihbüschel zusammen. Beim Festgottesdienst an Mariä Himmelfahrt werden die Krautbuschen gesegnet und daheim im Haus oder Stall aufgehängt. Die Zusammenstellung des "Buschen" ist je nach Region verschieden, es ist aber immer eine heilige Zahl wie beispielsweise sieben, zwölf, 24, 72 oder sogar 99. Bestandteile sind die Königskerze, das Johanniskraut, der Wermut, der Beifuß, der Rainfarn, die Schafgarbe, das Tausendgüldenkraut, das Eisenkraut, die Kamille, der Thymian, der Baldrian, der Alant, der Klee und die verschiedenen Getreidearten. Diese Tradition geht auf die Marienlegende zurück. Am dritten Tag nach dem Begräbnis der Gottesmutter besuchten die Apostel ihr Grab. Sie fanden aber nicht mehr die Verstorbene vor sondern duftende Heilkräuter. Ab Mariä Himmelfahrt (15. August) sollen die Kräuter besonders heilkräftig sein. Damit beginnt die wichtigste Kräutersammelzeit des Jahres, die 30 Tage dauert und auch unter dem Namen "Frauendreißiger" bekannt ist. Pfarrer Deusdedit Kirunda weihte auch in der Ellgauer Ulrichskirche die zahlreichen Kräuterbüschel, die wie alljährlich im Hof der Familie Georg Stuhler von Freiwilligen gebunden wurden. Der Erlös von 500 Euro geht zur Hälfte an Pfarrer Kirunda, der Pfarrer Franz Walden während seines Urlaubs in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf vertritt. Der Rest wird für kirchliche Zwecke verwendet.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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