Horst, wir vertrauen auf dein Wort!
So konnte man es vergangenen Mittwoch auf den Plakaten der Stromtrassengegner lesen. Horst Seehofer war zu einer Verleihung ins Jagtschloss Grünau bei Neuburg gekommen. Dort war der Weg der Allee mit Plakaten und Demonstranten gesäumt. Über 100 an der Zahl waren kurzfristig zusammengekommen, um den Ministerpräsidenten an sein Wort zu erinnern und ihm auch den Rücken zu stärken. Politisch gesehen hat er zur Zeit einen schweren Weg vor sich, denn die Minister der anderen Bundesländer wollen anscheinend gerne eine Trasse durch ihr Land haben oder für die Versorgung Bayerns dafür bezahlen.
Horst Seehofer nahm sich wieder Zeit für die Bürger und bestärkte sie in ihrem Widerstand nicht nachzulassen. Er sei guter Dinge, daß die Trasse nicht kommt. Trotzdem müssen wir wachsam bleiben! Im Anschluß wurde Herrn Seehofer noch ein Durchhalte-Paket und ein offener Brief mit folgendem Inhalt übergeben:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Seehofer,
wir die Bürgerinitiativen aus dem Bereich Donau-Lech, vom Aktionsbündnis der Trassengegner der HGÜ-Gleichstrompassage Süd-Ost, Korridor D, danken Ihnen, das Sie an Ihrem Wort festhalten, das Sie uns vor gut einem Jahr am 4. April 2014 in Bergen gegeben haben. Das diese Trasse so nicht kommen wird, bzw. gar nicht, da sie nicht gebraucht wird für Bayern. Dies hat auch der Energiedialog in München aufgezeigt:
Rein technisch ist es möglich, die Versorgung Bayerns ohne die umstrittenen Trassen Südlink und Südostpassage sicherzustellen.
Im Energiedialog trat immer mehr heraus, was auch im NEP2014 steht, diese Stromtrassen dienen dem europäischen Stromhandel, was unserer Sichtweise nach nichts mit der Versorgungssicherheit für Bayern zu tun hat. Wir Bürgerinitiativen wollen und stehen für eine echte Energiewende, dezentral regional mit erneuerbaren Energien, mittelfristig als Übergang mit Gaskraftwerken ( Irsching darf nicht sterben ), langfristig aber mit Speichertechnik auf allen Ebenen des Stromnetzes für die fluktuierende Wind- und Sonnenenergie zwingend erforderlich!
Leider Herr Seehofer sind für diese Energiewende bzw. CO² – Wende, die Rahmen der Politik noch nicht entsprechend gestaltet, hier ist in unseren Augen auch die 10H-Regelung für Windräder nicht förderlich, ebenso wie die Änderungen des EEG, wir bitten Sie dies zu bedenken!
Die großen Konzerne, Gewerkschaften und Übertragungsnetzbetreiber halten jedoch weiterhin an diesen Trassen fest. Die Bundesnetzagentur hat uns am 21.04.2015 in München ebenfalls von der Notwendigkeit der Trassen –vordergründig für die Versorgung von Bayern – überzeugen wollen! Auf mehrmaliges Nachfragen wurde dann der europäische Strommarkt als oberstes Ziel zugegeben.
Wir stehen stellvertretend, für über 70 Bürgerinitiativen entlang der Stromtrasse Süd-Ost, mit rund 300.000 Mitstreitern, dies haben wir auch mit einer symbolischen Scheck-übergabe im Rahmen des Energiedialogs an Frau Aigner gezeigt.
Werter Herr Seehofer, wir stehen hinter Ihnen wenn Sie Ihre Meinung in Berlin vertreten und sich gegen die Stromtrassen einsetzen, stehen Sie auch weiterhin zu uns, wie vor gut einem Jahr nicht weit von Neuburg in Bergen ausgesprochen. Zeigen Sie in Berlin allen möglichen Mitteln auf, wie eine echte Energiewende für Bayern sein muss: Ohne Stromtrassen, mit einer dezentralen regenerativen Energie mit Speichertechnik in die Zukunft, für einen nachhaltigen Schutz und Erhalt unserer schönen Heimat, unseres Bayernlandes! Am Ende muss gemäß der Formel: 2 – x , für das x eine 2 stehen!