Gemeinderatssitzung Ellgau am 22.04.15:
Mit einer knappen Mehrheit von 6:5 Stimmen wurde der Antrag auf Beitritt zum Verein der Kommunen gegen die Süd-Ost-Trasse abgelehnt. Anita Dieminger, Sprecherin der Bürgerinitiative Megatrasse-VG-Nordendorf, hatte ihn auf der Bürgerversammlung gestellt. Damit hätte die Gemeinde Ellgau, wie auch schon die Nachbargemeinden Münster, Mertingen, Oberndorf, Genderkingen oder Asbach-Bäumenheim klare Stellung beziehen können. Statt dessen standen Gedanken wie "Will man den einfachen oder den richtigen Weg gehen?" oder "Wir sollten der VG jetzt den Rücken stärken" im Raum. Denn trotz einer gemeinsam verabschiedeten Resolution der VG-Nordendorf gegen die Trasse, hatte sich keine VG-Gemeinde zum Beitritt in den Verein entschieden. Man wolle "neutral" bleiben oder "uns betrifft es jetzt ja nicht mehr", waren wohl die Argumente der Verantwortlichen. Zwar ist die HGÜ-Trasse Bad Lauchstädt-Meitingen immer noch Gesetz, trotzdem schenken viele Bürger und Politiker den Vorschlägen im neuen NEP Glauben, daß der neue Endpunkt Gundremmingen sein wird. Vergessen wird dabei aber allzu gerne, daß der alte Korridor über Meitingen durchaus beibehalten werden kann. Traurig ist, daß man sich durch solche Meldungen abspeißen läßt. Liegt das an einer schlechten Informationspolitik oder etwa an purem Desinteresse? Die BI-Megatrasse-VG-Nordendorf hatte auch schon einmal angeboten einen kostenlosen Vortrag für alle Bürgermeister und Gemeinderäte der VG zu organisieren. Dies wurde mit der Begründung "...es müßten erst noch mehr Informationen und Details von offizieller Seite vorliegen...", dankend abgelehnt. Was bedeuten all diese Haltungen für unsere Region? Man will erst reagieren, wenn es zu spät ist! Ich als Bürger und Mitglied einer Bürgerinitiative fühle mich vor den Kopf gestoßen. Der VG "stärkt" man den Rücken indem man sich "neutral" verhält und der eigenen Bürgerinititative fällt man in den Rücken! Die eigentliche Frage für mich ist aber: Ist die Trasse von unseren Gemeindevorstehern gewollt oder nicht? Wenn ich diese Trasse will ist ganz klar, daß ich keiner Maßnahme zustimme, die dieses Projekt gefährdet. Wenn ich aber diese Trasse nicht will, dann muß ich mich als gewähltes Gemeinderatsmitglied klar positionieren und auch gerade die Leute unterstützen, die Ihre Zeit und viel Engagement investieren, um diesen Wahnsinn zu verhindern-oder? Wer nicht "NEIN" sagt oder sich "neutral" verhält, sagt ganz klar "Ja" zur Stromtrasse durch die VG-Nordendorf, denn eine halbe Trasse wird es nicht geben! Und eines sollte auch einmal gesagt werden, hätte es die Bürgerinitiativen hier nicht gegeben, dann würde erst gar nicht über einen anderen Endpunkt diskutiert werden und die Bagger würden schon vor der Tür stehen! Meinungen können geändert werden, aber leere Worte kann man nur mit Taten belegen!
Das Gehäule und Gejammer wird groß sein, wenn die ersten Bagger anrollen. Aber wenn die Mehrheit das so will, dann ist das eine demokratische Entscheidung. Ich will es jedenfalls nicht!
Liebe Grüße
Niddlbag