Fridays for future in Augsburg - Solidarität am Weltklimatag 2019

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300.000 überwiegend junge Menschen gingen am Weltklimatag in mehr als 230 Städten in ganz Deutschland auf die Straße, um endlich ein schnelles Handeln in Sachen Klimaschutz einzufordern. Weltweit wurde in über 1700 Städten demonstriert. In Augsburg beteiligten sich am Demozug durch die Stadt ca. 1500 Menschen. Trotz strömendem Regen war die Stimmung gut. Bei "Wer nicht hüpft-ist für die Kohle"-konnte man sich etwas aufwärmen. Viele selbst gebastelte Plakate wiesen auf unterschiedliche Themen hin. Es ging um Klimaerwärmung, Kohle, vegetarische Ernährung, Politik, Plastikmüll, Abgase und Vieles mehr. In den Ansprachen kritisierten die Schüler das unpragmatische Handeln der Politik in Sachen Klimaschutz. "Die Politik hat uns im Stich gelassen-jetzt müssen wir uns einmischen!" sagte eine Schülerin. Auch Kinder einer Montessorischule begleiteten die Demo und riefen zusammen: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut! "

Wir als Bürgerinitiativen, gegen Monstertrassen und für eine dezentrale, bürgerfreundliche Energiewende, hatten beschlossen uns solidarisch mit den streikenden Schülern zu zeigen. So fuhren wir gemeinsam mit dem Zug am 15.03.19 nach Augsburg. Dort trafen wir auf viele Schülerinnen und Schüler, die heute nicht die Schulbank drückten, um für ihre Überzeugung auf die Straße zu Gehen. Leider mußten wir von ihnen erfahren, dass die Handhabe wegen ihres politischen Engagements, von verschiedenen Schulen sehr unterschiedlich bewertet wurde. So berichteten uns einige Schüler, dass ihnen im Gymnasium in Donauwörth sowohl mit Verweisen als auch mit Unterrichtsausschluß vom Schulleiter gedroht worden war - und das auch noch vor den Prüfungen. In der Realschule in Rain am Lech ging man mit der Situation wesentlich humaner um. Es wurde dort lediglich festgehalten, wer wegen der Klimaschutzdemo entschuldigt war.

Pädagogisch gesehen ist es mehr als verwerflich mit jungen Menschen, so wie am Donauwörther Gymnasium umzugehen, zumal auch jede Schule einen politischen Bildungsauftrag hat. Gerade in Deutschland, sollten solche Demonstrationen als höchstes demokratisches Gut angesehen werden, denn eigentlich ist es schon traurig, dass unsere Kinder zum demonstrieren gehen müssen, um die Erwachsenen in diesem Land zu einem schnellen Handeln für unser aller Zukunft zu bewegen.

Ich selber hatte schon oft die Hoffnung verloren und gedacht, das unsere Jugendlichen nur noch shoppen und mit dem Handy umgehen können. Doch ich wurde "Gott sei Dank" eines Besseren belehrt! Diese Bewegung ist einzigartig in der Geschichte - sie verleiht mir Hoffnung und macht mir Mut, dass diese Generation begriffen hat, dass wir nicht Morgen, sondern Heute den Klimaschutz als oberste Priorität leben müssen.

Bürgerreporter:in:

Knippsi Knippsilein aus Ellgau

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