Mit den "Train Kids" unterwegs
Der Autor Dirk Reinhardt stellte an der Mittelschule Meitingen sein neuestes Buch vor
Meitingen: Dirk Reinhardt sah sich gespannten Gesichtern gegenüber. Über zwei Schulstunden jeweils hörten Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Klassen der Mittelschule Meitingen mit ihren Lehrkräften dem Jugendbuchautor aufmerksam zu. Die Geschichte des im Jahre 2015 erschienenen Buches beruht auf Tatsachen und handelt von sogenannten „Train Kids“, Jugendlichen zwischen 13 und 14 Jahren, die aufgrund von Armut und mangelnder Perspektiven versuchen aus ihren Heimatländern in Mittelamerika in die USA zu fliehen. Bei dieser über mehrere tausend Kilometer langen Reise bestreiten die Zugkinder einen Großteil auf den Dächern von Güterzügen, mit denen sie Mexiko durchqueren und die Grenze der Vereinigten Staaten von Amerika überqueren wollen. Dirk Reinhardt erzählte bei seiner Lesung in der Mensa der Mittelschule Meitingen auch von seinen Recherchen in Mexiko. Über sechs Monate lebte er unter den „Train Kids“, um genügend Material für ein authentisches Buch zu sammeln. Dieses widmete er auch Felipe, Catarina, José und León. In einigen packenden Auszügen schilderte Dirk Reinhardt neben dem langen, oft sehr gefährlichen Weg der jungen Flüchtlinge auch die Gefahren, die während der Reise auf die Jugendlichen lauern. Hier ging Dirk Reinhardt, der in Geschichte und Germanistik promovierte und mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster tätig war, vor allem auf die persönlichen Eindrücke der „Train Kids“ ein. Diese sehen sich während ihrer abenteuerlichen Reise auf den Güterzügen oft auch der Willkür der mexikanischen Polizeibehörden ausgesetzt. Dirk Reinhardt schilderte auch hoffnungsvolle Momente, wie die Hilfe eines Padre, der die Jugendlichen vor der Polizei beschützt. Am Ende seiner spannenden Lesung erzählte Dirk Reinhardt in einer Gesprächs- und Fragerunde wie ihn eine Reportage im Fernsehen auf die Idee von „Train Kids“ brachte, von Problemen mit der mexikanischen Polizei und wie ihn der Besuch einer Unfallstation für Flüchtlinge in Mexiko persönlich bewegte. Er ermöglichte einen Einblick in die Arbeit eines Schriftstellers. Abschließend konnten sich die Schüler ihre gekauften Bücher von Dirk Reinhardt signieren lassen. Lehrerin Michaela Forster zeichnete für die Organisation und Durchführung dieser schulischen Veranstaltung verantwortlich.