Die „Radl-Werkstatt“ – eine erfolgreiche Arbeitsgemeinschaft an der Mittelschule Meitingen
An der Mittelschule Meitingen gibt es ein interessantes pädagogisches Projekt für die Ganztagesklassen.
Auf Anregung von Emma Laxgang, die als Betreuerin in den Ganztagesklassen arbeitet, kam eine „Radl-Werkstatt“ zustande. Unter Anleitung von Fachleuten ging es jeweils Donnerstagnachmittag zur Sache. Unterstützung bekam die Arbeitsgemeinschaft durch die Gesellschaft für Bildung, Integration und Beruf GmbH (BIB) aus Augsburg. Dort leitet Andreas Heuchele das Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekt „Kette und Kurbel“, das alte, gebrauchte Fahrräder einsammelt, ausschlachtet und daraus gebrauchsfertige Fahrräder herstellt. Diese Idee – alte Fahrräder herrichten und kostengünstig für eine Spende veräußern – fasste auch in Meitingen schnell Fuß. Das Sozialprojekt Fahrradrecycling „Kette und Kurbel“ schickte in der Person von Benjamin Nesecker fachkundige Unterstützung. Der junge Mitarbeiter verstand es, die Schüler zu ermuntern und zu motivieren. So konnten die teilnehmenden Jungs einfache Fahrradreparaturen und Pflegearbeiten durchführen, lernten Vorausetzungen kennen, die notwenig zur Gründung einer „Firma“ sind, erleben, dass man aus alten, kaputten und gebrauchten Fahrrädern gebrauchsfähige „Drahtesel“ herstellen kann und erkennen, dass Fahrradrecycling die Umweltressourcen schont. Ganz wichtig war auch die Feststellung, dass handwerkliche Kenntnisse und praktisches Können unabhängig machen und dadurch viel Geld gespart werden kann. Anfangs unterstützte das BIB die erfolgreiche Arbeitsgemeinschaft auch noch mit Fahrrädern, zwischenzeitlich sind genügend „Fahrradspenden“ aus Meitingen und der Umgebung vorhanden. Selbstverständlich wurden die Buben aus den Ganztagesklassen 5a, 6a und 7a mit Tugenden wie Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit und Sauberkeit vertraut gemacht. Seit Januar unterstützte auch Anton Baumann, der Inhaber des ehemaligen Meitinger Fahrradgeschäftes die „Radl-Werkstatt“ an der Mittelschule Meitingen. Gemeinsam wurden mit den Schülern die Fahrräder ausgewählt, die notwendigen Reparaturen besprochen und ausgeführt. Oft gab es kein passendes Ersatzteil, dann musste improvisiert werden. Wer weiß schon, dass man beispielsweise einen „Achter“ im Fahrrad mit einer einfachen Wäscheklammer reparieren kann. Derartige Vorführungen garantierten dem kompetenten Meister Anton Baumann so manches „Aha-Erlebnis“ und begeisterten die Schüler. Neben seinem Werkzeug stellte er viele Ersatzteile aus seiner früheren Werkstatt kostenlos zur Verfügung. Nach jeder Reparatur testeten die Buben ihr Rad mittels einer Probefahrt. Solche Testfahrten wurden von den Schülern auch ausgiebigst genossen. Im Anschluss daran fand der Fahrrad-TÜV durch Meister Baumann statt. Schließlich darf nur ein absolut verkehrssicheres Fahrrad die „Radl-Werkstatt“ verlassen. Betreuerin Emma Laxgang blickt gerne auf die letzten beiden Schuljahre an der Mittelschule Meitingen zurück und vergisst dabei auch nicht auf die positive Zusammenarbeit mit Benjamin Nesecker und Anton Baumann zu verweisen.
Das ist eine tolle Idee